Reinhard Clemens, Telekom-Vorstand und CEO von T Systems.
Bonn – Die Deutsche Telekom baut ihr Netzwerk mit Top-Unternehmen der IT-Branche weiter aus. Mit dem Cybersecurity-Spezialisten FireEye holt die Geschäftskundensparte T-Systems einen Partner an Bord, der auf die Abwehr von hoch komplexen Cyberangriffen spezialisiert ist, die von traditionellen Erkennungssystemen nicht schnell genug aufgedeckt werden. Die neue Partnerschaft ist ein weiterer Schritt in der Innovationsstrategie von Telekom-Chef Timotheus Höttges. Der Konzern will mit ausgesuchten Partnerschaften zum führenden Informations- und Telekommunikationsanbieter in Europa werden.
Für Unternehmenskunden in Europa bieten FireEye und T-Systems erstmals einen durchgängig gemanagten Service, um Unternehmen schnell und wirkungsvoll vor IT-Spionage und Cyberattacken zu schützen. «Ein Cyberangriff bleibt heute durchschnittlich 229 Tage unentdeckt in Unternehmen und kann ungehindert Schaden anrichten. Mit FireEye erkennen wir einen Angriff innerhalb weniger Minuten und können sofort die Abwehr einleiten», sagt Reinhard Clemens, Telekom-Vorstand und CEO von T Systems. «Gemeinsam geben wir unseren Kunden nicht nur ein Alarmsignal, sondern erkennen sofort die Relevanz und können in gezielte Gegenmassnahmen einsteigen. Diese Partnerschaft ist in Europa einzigartig.» Die Lösungen von FireEye ergänzen herkömmliche Abwehrsysteme wie Firewalls und Antivirenprogramme, die zielgerichtete Angriffe nicht entdecken und abwehren können.
FireEye zählt zu den Innovationsführern im Bereich Cybersecurity. So entdeckten Fachleute des Unternehmens allein im vergangenen Jahr elf bis dato unbekannte Schwachstellen, so genannte Zero-Day-Sicherheitslücken, zumeist in Standardprogrammen wie Internet Explorer oder Adobe, welche durch Angreifer für zielgerichtete Angriffe ausgenutzt wurden. «Kein anderer Anbieter von Sicherheitslösungen hat in diesem Zeitraum so viele kritische Sicherheitslücken identifiziert und an ihrer Behebung gearbeitet», erklärte Frank Kölmel, VP Central Europe von FireEye. «Gemeinsam mit T-Systems können wir erstmals in Europa einen Managed Security Service und somit einen einzigartigen Schutz vor Cyberattacken anbieten.»
Analyse verdächtiger Dateien in gesicherter Umgebung
Im Zuge der Partnerschaft ergänzen die FireEye-Lösungen das von T-Systems entwickelte Security-Portfolio «Advanced Cyber Defense by Telekom» (ACD), das auf die Sicherheitsanforderungen von internationalen Grosskonzernen zugeschnitten ist. Als «Managed Service» bietet T-Systems unter anderem die Integration und den Betrieb der Lösungen beim Kunden sowie die Überwachung und Auswertung von Ereignissen. Bei Cyberangriffen «unter dem Radar», beispielsweise mit fingierten Dateianhängen in E-Mails oder mit Schadsoftware, die auf Webseiten hinterlassen wird (Drive-by Downloads), spielt die Plattform ihre Stärken aus. Ein Beispiel: Verdächtige E-Mailanhänge werden isoliert und erst danach geöffnet, um das «Verhalten» der verdächtigen Datei in einer kontrollierten Umgebung zu analysieren. Die Prüfung von Dateien und Dokumenten auf Schadcode erfolgt immer in einer geschützten Umgebung, die alle denkbaren Arbeitsumgebungen virtualisiert, wie beispielsweise Windows, Java, Office und demnächst auch Mac-OSX.
Treten kritische Sicherheitsvorfälle ein, übernehmen Spezialisten von T Systems die umfassende forensische Analyse – von der digitalen Spurensicherung und der Analyse der Schadsoftware über die Rekonstruktion des Vorgehens bis zur Beweissicherung.
Wachstumsfelder Cybersecurity und Cloud
Cybersecurity ist, neben Cloud Computing, eines der Wachstumsfelder der Deutschen Telekom. Gemeinsam mit der Münchner Sicherheitskonferenz veranstaltet die Telekom am 3. November 2014 den dritten Cyber Security Summit. Auf dem Gipfeltreffen in Bonn erörtern Vertreter aus Politik und Wirtschaft gemeinsam mit Top-Security-Experten Strategien und konkrete Lösungsansätze für mehr Sicherheit in der vernetzten Welt. Ashar Aziz, der Gründer, Vize-Vorsitzende und Chief Strategy Officer von FireEye, wird am Cyber Security Summit der Telekom und der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen. (Deutsche Telekom/mc)