Patienten greifen mit Evita elektronisch auf ihre Gesundheitsdaten im Spital zu
Stefano Santinelli, Leiter Bereich Gesundheit bei Swisscom. (Bild: Videoaufnahme Swisscom)
Bern – In der HNO-Abteilung des Luzerner Kantonsspitals und im Spital Netz Bern können Patienten elektronisch auf ihre Spitaldaten zugreifen. Das Evita-Pilotprojekt der HNO-Abteilung des Luzerner Kantonsspitals bietet Patienten ab sofort die Möglichkeit, auf ihre persönlichen Spitaldokumente aus der HNO-Abteilung sicher und jederzeit über das Internet zuzugreifen. Das Spital Netz Bern bietet diese Lösung den Patienten in all seinen Kliniken bereits seit Oktober 2012 erfolgreich an. Evita ist ein kostenloser Service von Swisscom.
Bislang sind die medizinischen Daten eines Patienten an unterschiedlichen Orten aufbewahrt: Der Hausarzt, behandelnde Spezialärzte wie Augenärzte, Orthopäden oder Gynäkologen sowie Spitäler führen jeweils Dossiers und sammeln Patientendaten. Die Patienten selbst haben jedoch oft keinen Zugriff auf die medizinischen Daten und haben diese daher nicht bei sich, wenn sie beispielsweise einen neuen Arzt aufsuchen. Deshalb bieten zwei Spitäler ihren Patienten mit dem Gesundheitsdossier Evita einen neuen Service an. Im Spital Netz Bern ist diese Lösung bereits seit Oktober 2012 erfolgreich allen Patienten zugänglich. Im Luzerner Kantonsspital LUKS können Patienten in einem Pilotprojekt der Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Abteilung ab sofort elektronisch auf ihre Spitaldokumente zugreifen.
Jederzeit übers Internet abrufbar
Das LUKS stellt den Patienten der HNO-Klinik und das Spital Netz Bern allen ihren Patienten ihre Untersuchungsbefunde und Spitaldokumente elektronisch und kostenlos zur Verfügung, so dass sie diese auch von zu Hause aus rund um die Uhr online einsehen können. Voraussetzung dafür ist, dass die Patienten über ein Evita Online Gesundheitsdossier verfügen. In Evita können sie dann sämtliche Gesundheitsdaten wie beispielsweise zu Impfungen, Medikamenten oder Blutdruck erfassen und Dritten zugänglich machen.
Der Zugriff auf die hochsensiblen und besonders schützenswerten Daten ist mit speziellen Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Evita bietet deshalb eine verschlüsselte Datenübertragung, -speicherung und Zugriffskontrolle mittels sicherer, zweifacher Authentifizierung des Benutzers (Benutzername, Passwort und SMS-Code). Jeder Zugriff auf das Patientendossier wird genauestens protokolliert. Die Daten werden in einem hochsicheren Rechenzentrum in der Schweiz gespeichert.
Mehr Transparenz für Patienten und medizinisches Personal
Das Spital Netz Bern und das Luzerner Kantonsspital bieten Evita als erste Spitäler in der Schweiz ihren Patienten an, und sehen darin einen Mehrwert für Spital und Patienten. «Ziel der Zusammenarbeit mit Swisscom ist es, unseren Patienten mehr Möglichkeiten zum persönlichen Gesundheitsmanagement zu eröffnen und zu mehr Transparenz beizutragen», sagt Prof. Dr. med. Thomas Linder, Chefarzt der HNO-Klinik des LUKS. «Zudem ist auch das medizinische Personal schneller informiert und Doppelspurigkeiten können vermieden werden», so Thomas Linder weiter.
Um vom elektronischen Zugriff auf die persönlichen Spitaldokumente auch während eines Aufenthaltes am LUKS zu profitieren, steht den HNO-Patienten in der Abteilung ein iPad zur Verfügung. So können die Patienten sogleich Ärzteberichte sichten und auch nach dem Gespräch mit dem Arzt nachlesen. Während der Pilotphase im Luzerner Kantonsspital von April 2013 bis April 2014 beschränkt sich die Teilnahme vorerst auf Patienten der HNO-Klinik. Das LUKS strebt an, nach erfolgreicher Pilotphase weitere Kliniken zu integrieren.
Im Spital Netz Bern wird der elektronische Zugriff auf die Spitaldaten bereits seit Oktober 2012 angeboten, und die Reaktionen sind gut: „Die Bilanz, die wir heute ziehen, fällt sehr positiv aus», so Peter Gerber, Direktor der Spitäler Tiefenau und Ziegler, Spital Netz Bern. „Dieser Service wird von unsern Patienten geschätzt und rege in Anspruch genommen.“
Ein modernes Gesundheitswesen für die Schweiz
Auch Stefano Santinelli, Leiter des Bereichs Gesundheit bei Swisscom, sieht für alle Beteiligten Vorteile: «Der elektronische Zugriff auf die persönlichen Spitaldaten vereinfacht die bisherigen Prozesse, bei denen Patienten nur auf Nachfrage ihre Daten auf Papier oder einem Datenträger ausgehändigt werden.» Das Spital Netz Bern und das Luzerner Kantonsspital nehmen mit diesen Projekten eine Vorreiterrolle in der Schweiz ein und gehen auf die aktuelle Entwicklung des Gesundheitswesens und Patientenbedürfnisse ein. Denn, so Santinelli weiter: «Gemäss unseren Umfragen haben die Patienten das Bedürfnis, ihre Gesundheitsdaten jederzeit sicher elektronisch einsehen und pflegen zu können». (Swisscom/mc/ps)