Zürich – Trotz der Chancen, die KI im beruflichen Einsatz bietet, fehlen am Arbeitsplatz oftmals definierte Richtlinien und grundlegendes Wissen für deren Nutzung. Zu diesem Ergebnis gelangt die Salesforce Studie «The Promises and Pitfalls of AI at Work» über Chancen und Herausforderungen durch KI am Arbeitsplatz. Befragt wurden insgesamt 14’000 Arbeitnehmende in 14 Ländern, darunter auch etwa 1’000 aus der Schweiz.
Generative KI erobert (unkontrolliert) die Arbeitswelt
Mehr als ein Viertel (29 Prozent) der Arbeitnehmenden hierzulande nutzt derzeit generative KI am Arbeitsplatz. In anderen Ländern liegt dieser Anteil weit höher, in den USA sind es beispielsweise 36 Prozent, global liegt der Anteil aber bei 28 Prozent. Davon bestätigen rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten in der Schweiz, dass sie damit produktiver sind. Allerdings gebrauchen viele von ihnen die Technologie nicht im offiziellen Rahmen: Gut ein Drittel (34 Prozent) der Befragten in der Schweiz (global: 40 Prozent) hat schon einmal mit vom Arbeitgeber ausdrücklich verbotenen KI-Tools gearbeitet.
«Mit der fortschreitenden Entwicklung von KI wachsen auch die Möglichkeiten, um das Arbeitsleben einfacher, effizienter und erfüllender zu gestalten», sagt Paula Goldman, Chief Ethical Officer bei Salesforce. «Führungskräfte, die KI-Tools bewusst einsetzen und deren Gebrauch im Unternehmen gestalten und regulieren, werden von vertrauenswürdigen, sicheren und verantwortungsvollen Ergebnissen profitieren, ohne auf Innovationen verzichten zu müssen.»
Unabhängig davon, ob sie generative KI am Arbeitsplatz einsetzen oder nicht, sind sich die Arbeitnehmenden der Auswirkungen der Technologie auf ihre Berufslaufbahn bewusst: 40 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz glauben, dass KI-Kenntnisse ihre Karriereaussichten steigern. Nahezu gleich viele (44 Prozent) finden, dass diese Kompetenzen ihnen mehr Zufriedenheit im Job verschaffen und 35 Prozent rechnen mit höheren Gehältern. Ganze 40 Prozent der Befragten würden in Erwägung ziehen, ihre generativen KI-Fähigkeiten zu übertreiben, um sich eine Stelle zu sichern.
Am Arbeitsplatz fehlen KI-Richtlinien
Trotz der Chancen gilt es derzeit noch an den Herausforderungen rund um das Thema KI zu arbeiten. Wissen und Information über die neue Technologie ist ein Aspekt: Dass es nämlich an Bildung zum Thema KI fehlt, untermauern weitere Ergebnisse der Studie. Zwei Drittel (66 Prozent) der Arbeitnehmenden haben keine Schulung über den angemessenen Umgang mit generativer KI erhalten und genauso vielen (66 Prozent) fehlt ein Training zum Thema sichere KI-Verwendung.
Zudem haben viele Unternehmen keine klaren Richtlinien für den Einsatz generativer KI am Arbeitsplatz definiert, wie 77 Prozent angeben. Bei 33 Prozent fehlen diese Richtlinien komplett. Aber auch da, wo es Leitplanken gibt, sind diese nicht wegweisend: 41 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitgeber keine klare Haltung einnimmt, wenn es um den Einsatz von KI im Arbeitsalltag geht. Fehlende Richtlinien machen sich auch im individuellen Umgang der Mitarbeiter:innen mit KI-Ergebnissen deutlich: 61 Prozent der Umfrageteilnehmenden haben bereits KI-generierte Ergebnisse als ihre eigenen ausgegeben – das sind allerdings weniger als im internationalen Vergleich, global haben das 64 Prozent der Befragten bestätigt. In der Schweiz fällt dieser Wert bei Befragten aus der Wissenschaft und Biotechnologie (86 Prozent) sowie in der Medien- und Unterhaltungsbranche (81 Prozent) besonders hoch aus.
Um die Vorteile von generativer KI für sich zu nutzen, müssen Unternehmen klare Vorgaben für den angemessenen und sicheren Gebrauch der Technologie etablieren. Darüber hinaus gilt es, die Mitarbeitenden entsprechend zu schulen und überlegt in vertrauenswürdige Tools zu investieren. (Salesforce/mc)
Methodik
YouGov hat im Auftrag von Salesforce im Zeitraum vom 18. bis 31. Oktober 2023 über 14’000 Vollzeitbeschäftigte aus Unternehmen unterschiedlicher Grösse und Branchen in 14 Ländern befragt, darunter die USA, Grossbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, die Schweiz, Skandinavien, Indien, Japan, Brasilien, Mexiko und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Umfrage wurde online durchgeführt.