San Francisco / Zürich – Der Online-Handel erlebt weltweit einen anhaltenden Boom, der durch die globale Corona-Pandemie weiter befeuert wird. Europäische Länder liegen allerdings im hinteren Drittel im internationalen Vergleich. Wohlgemerkt präsentiert sich der Online-Handel in Deutschland als Schlusslicht: Während der Umsatz im E-Commerce im weltweiten Schnitt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71 Prozent zulegte, beläuft sich das Wachstum in europäischen Kernmärkten auf moderatere 48 Prozent, in Deutschland auf 23%. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Salesforce Q2 Shopping Index (https://tabsoft.co/30jMXPh), für den Daten von über einer Milliarde Online-Käufern in mehr als 41 Ländern ausgewertet wurden.
Neben den weltweiten Umsätzen (+71 Prozent) stieg auch der Datenverkehr um 37 Prozent stark an. Weltweit hat besonders das sogenannte Click & Collect grosses Potenzial. Das sind hybride Shop-Modelle, die Optionen zum Online-Kauf und zur Abholung im Ladengeschäft anbieten. Diese hatten insgesamt einen überdurchschnittlichen Umsatzanstieg von 127 Prozent im zweiten Quartal.
Mobiles Einkaufen und Social Media-Empfehlungen gewinnen an Bedeutung
Gesamthaft wuchs von April bis Juni der Anteil der mobilen Onlinekäufe um 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q2/2019). Mit insgesamt 70 Prozent weltweit hatten mobile Endgeräte sogar den höchsten Anteil am Traffic der Online-Händler. Mehr als die Hälfte der Online-Einkäufe in europäischen Kernmärkten (55%) wurde mit mobilen Geräten getätigt. Hier verhalten sich einzelne Länder jedoch sehr unterschiedlich: In Frankreich beispielsweise betrug der Anteil an mobilen Einkäufen 44%, in den Niederlanden sind es mit 64% deutlich mehr. 10 Prozent des mobilen E-Commerce-Traffics in Europa und 11 Prozent weltweit wurden direkt über Social Media generiert.
Stationärer Handel braucht Digitalisierungsstrategie
Das Wachstum des Online-Handels liegt in europäischen Kernmärkten mit soliden 48 Prozent unter dem sehr hohen internationalen Durchschnittswert von 71 Prozent. «Auch wenn die Wachstumszahlen in Europa nicht so hoch sind wie beispielsweise in Canada oder Australien, sehen wir einen stetigen Anstieg bei den Online-Käufen. Im Vergleich zum ersten Quartal hat die Umsatzsteigerung noch einmal zugenommen – und das, obwohl die Geschäfte bereits wieder geöffnet waren», sagt Blaise Roulet, Country Lead bei Salesforce Schweiz. Für den Einzelhandel sind deshalb zielgerichtete Digitalstrategien überlebensnotwendig. Angebote wie den Online-Warenkorb im Geschäft abzuholen und zu ergänzen haben enormes Potenzial. Für die Zukunft des Handels ist zudem die intelligente Nutzung von Kundendaten geschäftsentscheidend. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz können Kunden kanalübergreifend personalisiert angesprochen werden. «Die Bedeutung der Sozialen Netzwerke nimmt für den Online-Handel weiter zu und die Nutzer vertrauen auf digitale Empfehlungen. Davon kann auch der Einzelhandel profitieren», führt Blaise Roulet weiter aus.
Viele Verbraucher haben während der Krise ihr Einkaufsverhalten geändert. Eine konsequente Digitalisierung – vom Webshop, über eine Social Media Strategie bis hin zu regionalen Online-Marktplätzen – bietet grosses Potenzial.
Alle Ergebnisse des Salesforce Q2 Shopping Index für die einzelnen Märkte finden Sie hier: https://tabsoft.co/2ZAZYVe. (Salesforce/mc/ps)