Salt 2016 wieder in der Gewinnzone
Renens – Nach dem Taucher im Vorjahr hat der Mobilfunkanbieter Salt 2016 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgefunden. Beim Umsatz erlitt die Gesellschaft allerdings einen deutlichen Rückgang. Ein Analyst bezweifelt nun, dass das Unternehmen im grossen Stil ins Festnetzgeschäft einsteigen wird. Unter dem Strich erzielte die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom Holdings im letzten Jahr einen Reingewinn von 98,1 Mio CHF nach einem Verlust von 100,6 Mio CHF im 2015.
Die massive Verbesserung ist der heftigen Kostenreduktion in allen Bereichen zu verdanken, wie aus dem Jahresabschluss hervorgeht, der der Nachrichtenagentur sda vorliegt. So konnte das Mobilfunkunternehmen die kommerziellen Kosten, die IT- und Netzwerkkosten sowie Personalkosten massiv senken.
Auch die Restrukturierungskosten fielen deutlich geringer aus als im Vorjahr. Salt war am 23. April 2015 an den französischen Telekomunternehmer Xavier Niel verkauft worden. Danach kam es zu einem Exodus im Topmanagement. Die neuen Leute kehrten mit eisernem Besen. 2015 wurden 60 Arbeitsplätze gestrichen. Im vergangenen Jahr waren es noch einmal 29. Salt hatte Ende Dezember 2016 insgesamt 804 Vollzeitstellen.
Deutliche Umsatzeinbussen
Dank der geringeren Kosten stieg der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 6,1% auf 437,9 Mio CHF. Hier sind Einmaleffekte wie die Restrukturierung und die Aufwendungen für den Namenswechsel nicht eingerechnet, die vor allem im Vorjahr aufs Resultat gedrückt hatten. Mit diesen Effekten und Markenkosten verbesserte sich der unbereinigte EBITDA um 24% auf 428,4 Mio CHF.
Der Umsatz schrumpfte indes um 12% auf 1,13 Mrd CHF. Salt verlor im vergangenen Jahr 7,5% seiner Kunden und zählt noch 1,872 Millionen Mobilfunkkunden. Der Aderlass ist auf den Einbruch bei den Prepaidkunden zurückzuführen, deren Zahl um gut 23% auf 669’000 einbrach. Bei den lukrativeren Abokunden stieg die Zahl indes um 4,5% auf 1,203 Millionen.
Die separat für das vierte Quartal ausgewiesenen Zahlen zeigen ein ähnliches Bild. So nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 10% auf 289,4 Mio CHF ab, das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich derweil um knapp 16% auf 111,3 Mio CHF.
Hohe Dividende
Laut einem Analystenkommentar der Deutschen Bank bezahlt Salt Besitzer Niel zudem eine «Jumbodividende» von 500 Mio CHF. Mit dieser Zahlung habe der Franzose rund 60% seiner beim Kauf im Februar 2015 getätigten Investitionen wieder hereingeholt.
Der Analyst äussert daher die Vermutung, dass sich die Investitionen in ein Festnetzangebot vielleicht in Grenzen halten werden. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Salt demnächst zusätzlich zum Mobilfunk- ein Festnetzangebot lancieren wird.
Salt wollte die Zahlen auf Anfrage nicht kommentieren. Das Unternehmen, das im Besitz des französischen Telekomunternehmers Xavier Niel ist, informiert von sich aus primär Obligationenbesitzer über den Geschäftsgang. (awp/mc/pg)