Renens VD – Während der Kabelnetzverbund Quickline wächst, hat der Mobilfunkanbieter Salt im ersten Halbjahr im Gegenwind gestanden. Der Umsatz schrumpfte um 8,5% auf 502,2 Mio CHF.
Ein Grund für den Rückgang ist die Senkung der der Durchleitungsgebühren im Handynetz, die im Fachjargon Mobilfunk-Terminierungsgebühren genannt werden, wie Salt im vor kurzem veröffentlichten Halbjahresbericht schreibt, der der Nachrichtenagentur sda vorliegt.
Diese Senkung hatten die drei Telekomkonzerne Salt, Sunrise und Swisscom auf Anfang Jahr vereinbart. Damit stellen sie sich gegenseitig weniger in Rechnung für die Durchleitung von Anrufen aufs Handy.
Zudem ging der durchschnittliche Monatsumsatz pro Abokunde spürbar zurück, was nur teilweise durch den Zugewinn von Abokunden wettgemacht werden konnte. So konnte Salt den Bestand an Abokunden um mehr als 3% auf 1,2 Millionen erhöhen.
Bei den Prepaidkunden ging indes der Aderlass weiter. Salt hat in den letzten zwölf Monaten gut 9% seiner Prepaidkunden verloren, zu denen noch 668’000 Nutzer zählen.
Tritt auf Kostenbremse
Durch den Tritt auf die Kostenbremse konnte der drittgrösste Mobilfunkanbieter dagegen den operativen Gewinn steigern. So gab Salt wesentlich weniger für Marketing, Handys, Netzwerk, IT oder Löhne aus. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von Salt legte um 2,8% auf 212,9 Mio CHF zu.
Dabei half die Reduktion des Personalbestandes. Ende Juni hatte Salt noch 708 Vollzeitstellen. Das sind 52 weniger als vor einem Jahr, wenn man eine Ausgliederung eines Bereichs nach Frankreich berücksichtigt.
Unter dem Strich stand allerdings ein Gewinneinbruch. Die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom Holding fuhr noch einen Reingewinn von 23,6 Mio CHF ein nach 37 Mio CHF ein Jahr zuvor. Höhere Finanzkosten und Steuern zogen das Ergebnis nach unten.
Zu den früheren Plänen über einen Einstieg ins Festnetzgeschäft gab es keine Neuigkeiten. Dabei setzt Salt auf die Benutzung der Glasfasernetze von Stromversorgern, wie im Frühling bekannt geworden war. Darunter sind unter anderem die Elektrizitätswerke von Zürich (EWZ), Bern (EWB), Luzern (EWL) und St. Gallen. (awp/mc/ps)