Renens – Der Telekomanbieter Salt hat im dritten Quartal mehr umgesetzt als noch vor einem Jahr. Die Zahl der Mobilfunkkunden nahm dank der Kooperation mit Lidl zu und auch im Glasfasergeschäft kann die vom französischen Milliardär Xavier Niel kontrollierte Firma punkten.
Der Umsatz von Salt stieg in den Monaten Juli bis September um 1,1 Prozent auf 265,4 Millionen Franken, wie der nach Swisscom und Sunrise drittgrösste Mobilfunkanbieter der Schweiz am Donnerstag mitteilte. Nach neun Monaten ging er dagegen leicht um 1,2 Prozent auf 765,5 Millionen zurück.
Grund für den Umsatzrückgang im Jahresverlauf ist nicht zuletzt der Verlust von Grossaufträgen. So telefonieren bekanntlich die Mobilfunkkunden von UPC und Coop nicht mehr über das Salt-Netz. Im Gegenzug gewinnt Salt mit dem Partner Lidl neue Kunden dazu.
Klammere man die UPC/Coop-Effekte aus, dann wäre der Umsatz im dritten Quartal um 5,5 Prozent in die Höhe geklettert und hätte nach neun Monaten um 2,4 Prozent zugelegt, betonte das Unternehmen.
Neue Kunden gewonnen
«Wir konnten die Zahl unserer Mobilfunkkunden deutlich steigern, und auch Salt Fiber verzeichnet eine starke Nachfrage», lässt sich Salt-Chef Pascal Grieder in der Mitteilung zitieren. Die Zahl der Mobile-Postpaid-Kunden lag Ende September bei 1,24 Millionen, was einem Anstieg im dritten Quartal von 15’400 entspricht.
Ende Juni lancierte der Discounter das Angebot «Lidl Connect», das online abrufbar ist. Damit konnte Salt den Verlust von Coop- und UPC-Kunden auffangen und neue Wachstumsfelder erschliessen.
In den noch kleinen Bereichen Festnetz und Geschäftskunden will Salt verstärkt Fuss fassen. Unterstützt würden die Bemühungen mit Auszeichnungen wie etwa jener der Zeitschrift «Connect» für die Support-Hotline des Glasfasernetzangebots Salt Fiber, hiess es.
Im B2B-Geschäft habe Salt die Trendwende geschafft und dank des komplett erneuerten Angebots die Kundenzahl gesteigert, ergänzte Grieder. Der hart umkämpfte Markt für Geschäftskunden bietet laut Grieder grosses Wachstumspotenzial für das Unternehmen.
Betriebsgewinn dank Sondereffekten höher
In die Erfolgsrechnung von Salt fliessen derweil einige Sondereffekte ein. Mit den Änderungen zu den Rechnungslegungsvorschriften IFRS 15 und 16 etwa erhöhte sich der Betriebsgewinn auf 136,2 Millionen Franken nach 121,8 Millionen im Jahr davor. Nach neun Monaten zog der EBITDA so um 8,7 Prozent auf 383,0 Millionen an.
Lässt man den positiven IFRS-Einfluss weg, dann wäre das operative Ergebnis im Jahresverlauf um 8,5 Prozent zurückgegangen. Strukturelle Auswirkungen von Coop, UPC und aus dem Verkauf der Antennenmasten an die spanische Cellnex belasten die Rechnung. Druck üben auch höhere Aufwendungen für Massnahmen zur Kundenbindung und -gewinnung sowie höhere Investitionen in den Betrieb aus.
Während für die Nutzung der Antennenmasten neu Miete bezahlt werden muss, entlasten tiefere Zinskosten die Rechnung. Salt hat zu günstigeren Konditionen Schuldtitel im Umfang von 1,45 Milliarden Franken aufgenommen. Alte Schulden wurden refinanziert und gemeinsam mit dem Geld aus dem Antennenverkauf wurde das Fremdkapital reduziert sowie den Aktionären eine Dividende ausbezahlt.
Unter dem Strich nahm der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom im Berichtsquartal mit dem Verkauf der Handyantennen auf 447,4 Millionen Franken nach zuvor nur 26,7 Millionen zu. (awp/mc/ps)