Samsungs neues Galaxy S4. (Bild: Samsung)
New York – Samsung bläst mit seinem neuen Smartphone-Flaggschiff Galaxy S4 zur Jagd aufs iPhone. Ab Ende April ist das grosse Computerhandy zu haben. Dabei sticht der Nachfolger des erfolgreichen Galaxy S3 weniger durch grossartige Designänderungen oder massiv verbesserte Hardware hervor. Software-Funktionen machen das Handy zum ernstzunehmenden Rivalen für Apples iPhone genauso wie für alle anderen Smartphones.
Gegenüber dem Vorgängermodell wächst der Bildschirm von 4,8 auf 5 Zoll, das Display beherrscht Full-HD-Auflösung. Die Hauptkamera legt von 8 auf 13 Megapixel zu. Das Galaxy S4 reagiert auf Gesten genauso wie auf Blicke und Sprache. Das Gehäuse ist weiterhin aus Kunststoff, das ganze Telefon wird aber minimal leichter und dünner. Betriebssystem ist die neueste Version von Googles Android, genannt «Jelly Bean», verfeinert mit Samsung-eigenen Funktionen.
Das S4 solle «ein Begleiter sein, der uns dabei hilft, das Leben in vollen Zügen zu geniessen», sagte Samsungs Mobilfunk-Chef J.K. Shin bei der Vorstellung in der Nacht zum Freitag in New York. So lassen sich mit der Kamera-Software durch Mehrfachaufnahmen unerwünschte Hintergründe aus dem Bild entfernen. Front- und Rückkamera arbeiten gemeinsam, sodass der Fotograf sich klein ins eigentliche Bild einblenden kann.
Seiten blättern ohne Berührung
Mit einer Handbewegung vor dem Telefon lassen sich Bilder oder Seiten weiterblättern – ganz ohne Berührung. Wer eine E-Mail nur kurz anlesen will, hält den Finger knapp über dem Bildschirm. Es erscheint ein Vorschautext. Wer weiterlesen möchte, kann dann auf den Bildschirm tippen. Das soll sogar mit Handschuhen klappen.
Während die technischen Daten und Bilder bereits vor der offiziellen Vorstellung im Internet kursierten, waren einige der Software-Funktionen noch unbekannt. «Wir haben unsere Ideen aus dem richtigen Leben geholt», sagte Shin.
Scrollen per Augenkontakt
Das Galaxy S4 reagiert auf Augenkontakt, es lassen sich damit Bildschirmseiten herunterscrollen oder ein Video hält an, wenn der Blick abschweift. Der «S Translator» übersetzt automatisch E-Mails oder andere Texte. Mit dem Programm «S Health» kann man seine Gesundheit kontrollieren: Es registriert Schritte, die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit. Dank eines eingebauten Infrarot-Senders funktioniert das Galaxy S4 als Fernbedienung für Fernseher nicht nur von Samsung.
Vom Vorgängermodell S3 hatte Samsung bis Januar 40 Millionen Stück abgesetzt, von allen Modellen der Galaxy-S-Baureihe bis dahin 100 Millionen. Damit trugen die Flaggschiffe des südkoreanischen Herstellers dazu bei, dass Samsung zum führenden Smartphone-Anbieter der Welt aufgestiegen ist. Inzwischen stammt etwa jedes dritte neu verkaufte Computerhandy von den Südkoreanern, von Apple kommt jedes fünfte. (awp/mc/ps)