SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe.
London – Europas grösster Softwarehersteller SAP nimmt neue Zukäufe ins Visier. «Zwei Mal haben wir bewiesen, dass wir grosse Übernahmen schultern und damit erfolgreich sein können», sagte Snabe der «Financial Times» vom Montag. Mit Business Objects hatte SAP Analyse-Software eingekauft. Vergangenes Jahr kam Sybase dazu, um Unternehmenssoftware auf mobile Geräte zu bringen. «Wir können es also und wir suchen nach derartigen Kaufgelegenheiten.»
Sein Hauptaugenmerk liegt aber auf Innovation im Unternehmen selbst. «Wir schaffen Innovation schneller als andere dazukaufen. Unseren Innovationszyklus haben wir auf ein halbes Jahr verringert. Eine Grossübernahme dauert viel länger – 12 bis 18 Monate.»
Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern
Snabes Anspruch fordert viel von SAP. Bisher lief die Software bei Grossunternehmen, ohne dass Nutzer sich immer im Klaren waren, dass sie im Hintergrund lief. Das will er ändern. Die Software soll Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. «Noch sind wir an dem Punkt nicht angekommen. Doch manchmal schafft die Software sichtbare Freude. Leute sagen, ‹das ist cool, ich will es meinen Kindern zeigen.'»
Lernen von anderen
Snabe will dabei von einer Reihe anderer Unternehmen lernen. «Wir haben Porsche besucht, um Schlankheit zu lernen, Electronic Arts für Nutzerrückmeldungen. Bei Cisco haben wir gesehen, wie man einem Unternehmen neue Ideen einhaucht, und bei Intel komplexe Innovationsprozesse», sagte Snabe. (awp/mc/ps)