SAP gründet Innovationszentrum in Potsdam
SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe.
Walldorf – Die SAP AG gründet in Potsdam ein Innovationszentrum, in dem zukünftige Software-Lösungen gemeinsam mit Kunden entwickelt werden. Insgesamt sollen am neuen Standort rund 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das hat das Unternehmen auf einer feierlichen Veranstaltung zur Gründung des „SAP Innovation Center“ bekannt gegeben.
Damit setzt SAP weitere Impulse für innovative und kundenorientierte Lösungen der Zukunft. Die Investitionssumme beträgt 14,3 Millionen Euro. Das Innovationszentrum wird dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit den Universitäten im Raum Berlin/Brandenburg setzen. Der Standort Potsdam hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Zentrum technologischer Innovation in Deutschland entwickelt und liegt im Einzugsbereich über 30 renommierter Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Diese Ansammlung an Know-How und Kreativität möchte der Konzern für sich nutzen und verstärkt die jungen Talente in der Region für sich gewinnen. Insbesondere wird die Kooperation mit dem in der brandenburgischen Landeshauptstadt ansässigen Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) ausgebaut werden. Die Rekrutierungen für das Innovationszentrum in Potsdam sind angelaufen und erste Mitarbeiter haben bereits ihre Arbeiten aufgenommen.
In-Memory-Technologie
Ein inhaltlicher Schwerpunkt wird der Einsatz der neuen von SAP eingeführten In-Memory-Technologie sein, die durch sekundenschnelle parallele Verarbeitung von Millionen von Kundendatensätzen völlig neuartige Anwendungszenarien und Echtzeit-Analysen ermöglicht. Dies bietet die Grundlage für intelligente und benutzerfreundliche Softwarelösungen der Zukunft. Die In-Memory-Technologie war massgeblich im Fachgebiet „Enterprise Platform and Integration Concepts“ des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts mitentwickelt worden.
Baubeginn noch in diesem Jahr
Das Innovationszentrum entsteht auf dem Areal der ehemaligen Grauen Kasernen am Jungfernsee. Das Bauvorhaben soll schon im Laufe des Jahres beginnen und 2012 abgeschlossen sein. Leiter des SAP Innovation Centers ist Cafer Tosun (41). Er bringt 8 Jahre Erfahrung aus dem Silicon Valley mit und möchte dessen Innovationskultur auch in „Silicon Sanssouci“ fördern. Ein besonderes Augenmerk wird auf eine offene und kreative Arbeitsumgebung gelegt, was sich schon in der Gestaltung des neuen Gebäudes ausdrückt. „Wir möchten in Potsdam das offene Denken, die Neugier und Agilität eines jungen Start-Up-Unternehmens etablieren, um mit jungen Talenten Ideen für die besten Lösungen von morgen zu generieren, und um die erfolgreichsten Konzepte schnell zur Produktreife bringen zu können“, so Tosun. Dabei setzt er ebenso auf die enge Zusammenarbeit mit den SAP Labs in Palo Alto, den Unternehmen im Silicon Valley und den Universitäten Stanford und Berkeley. Seit 2004 berichtet Tosun an den Vorstand Vishal Sikka, der seinen Sitz in Palo Alto hat.
«Network of Excellence»
Interdisziplinäre Teamarbeit und ein reger Austausch mit Kunden, Studenten, und Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis würden die Innovationsleistung massgeblich vorantreiben. Prof. Hasso Plattner, Aufsichtsratsvorsitzender und Mitbegründer der SAP AG und Stifter des HPI, spricht in diesem Zusammenhang von einem „Network of Excellence“. Gute Software-Lösungen entstehen nicht allein aus technischer Expertise und guten Programmierkennt-nissen. Vielmehr müssen Mathematiker, Algorithmiker, und Informatiker zusammen mit Betriebs- und Volkswirten, Maschinenbauern, Designern, Medizinern, Juristen und anderen Disziplinen zusammenarbeiten und sich in einem regen Austausch befinden. Das ist der Zeitpunkt wo neue Ideen und innovative Lösungen entstehen. „Im Zeitalter von iPads und Smartphones sind wir einen alltäglichen und intuitiven Umgang mit Informationstechnologie gewohnt. Hieraus entstehen neue Anforderungen, aber auch enormes Potential für eine neue Generation von Unternehmenssoftware, die wir mit viel Kreativität und unserer revolutionären Hauptspeichertechnologie verwirklichen möchten.“ so Prof. Plattner. Das Innovationszentrum von SAP in Potsdam ist das erste dieser Art und ergänzt die bestehenden vierzehn Entwicklungszentren (SAP Labs), mit denen ebenfalls eine enge Zusammenarbeit stattfinden wird.
Platzeck: Grund zur Freude
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck zeigte sich hocherfreut über die Standortentscheidung für Potsdam. Wörtlich sagte er: „Einmal mehr bestätigt sich: Das kreative, innovative und weltoffene Klima in unserer Region lockt namhafte Firmen an. Dass die Softwareschmiede SAP künftig auch mit dem Label „made in Brandenburg“ verbunden sein wird, ist ein Grund zur Freude. Das Land Brandenburg hat diese Entwicklung nach Kräften befördert und wird es weiter tun. So unterstützt die Landesregierung die SAP-Ansiedlung mit 2,7 Millionen Euro. Der heutige Tag macht auch deutlich, dass Hasso Plattner mit seinem HPI in Potsdam nicht nur auf dem richtigen Weg ist, sondern immer wieder den Weg weist.“
Lehre und Forschung im Bereich Design Thinking
„Wir am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut freuen uns sehr, dass SAP künftig hier vor Ort den Innovationsansatz der offenen Kooperation und des ständigen Austauschs mit Partnern in Forschung und Entwicklung ausbaut und wir gemeinsam an wichtigen Zukunftslösungen arbeiten können“, erklärte Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel. Von der noch engeren Zusammenarbeit mit dem international tätigen Softwarekonzern würden die Studierenden und Wissenschaftler am Potsdamer HPI, aber auch an anderen akademischen Einrichtungen in der Region profitieren. Neben der praxisnahen Ausbildung von IT-Ingenieuren widmet sich das Institut auch der Lehre und Forschung im Bereich Design Thinking. Diese Kultur und Methode des erfinderischen Entwickelns von Innovationen führt zu Lösungen, die besonders nützlich für Anwender, technisch fortschrittlich und wirtschaftlich erfolgreich zu vermarkten sind. (SAP/mc/ps)
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