Scandit: 40 Prozent der Frontline Worker im Einzelhandel beklagen fehlende Investitionen in Technik
Zürich – Moderne Technologien sind im Einzelhandel kein Nice-to-Have, sondern ein Must-Have. Sie erhöhen die Motivation der Mitarbeitenden und haben damit einen entscheidenden Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Allerdings haben 40 Prozent der Frontline Worker das Gefühl, dass ihr Arbeitgeber nicht in die Technologien investiert, die sie benötigen. 20 Prozent meinen, dies habe offenbar keinerlei Priorität.
Das geht aus der Studie „Frontline Retail Revealed: Motivations, Technology Attitudes and Insights“ hervor, für die im Auftrag von Scandit, einem Anbieter von Lösungen für Smart Data Capture, 2’000 Mitarbeitende im Einzelhandel befragt wurden, darunter auch 300 in Deutschland.
Die Studie beschreibt, wie moderne Technologien die Zufriedenheit mit dem Job und die Loyalität zum Unternehmen beeinflussen. Dabei deckt sie eine deutliche Investitionslücke auf: Während die Mitarbeitenden sich mehr Investitionen in unterstützende Technologien wünschen, tätigen Unternehmen diese ihrer Einschätzung nach nicht in ausreichendem Masse.
„Der Einzelhandel hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert, noch immer haben Unternehmen mit den Nachwirkungen der Covid-Pandemie zu kämpfen“, sagt Samuel Müller, CEO und Mitgründer von Scandit. „Wachsender Druck durch Verbraucher, höhere Anforderungen an die Effizienz von Abläufen, der anhaltende Mangel an Arbeitskräften und das Aufkommen von KI haben dazu geführt, dass Einzelhändler überdenken, wie sie Verkaufspersonal gewinnen, halten und motivieren können. Unsere Studie zeigt, welche Sorgen die Mitarbeitenden haben und wie Händler ihre Investitionen in Technologien optimieren können, um die Mitarbeiterbindung zu stärken, mühsame Tätigkeiten zu automatisieren und letztlich ihre Rentabilität zu verbessern.“
Technologien als Schlüsselfaktor bei der Mitarbeiterbindung
Personal zu finden und zu halten, bleibt eine der großen Herausforderungen im Einzelhandel. Die Studie zeigt:
- Die Work-Life-Balance (56 %) und wettbewerbsfähige Gehälter (54 %) sind nach wie vor die wichtigsten Faktoren für die Motivation der Mitarbeitenden weltweit. Doch auch einfach nutzbare Technologien (41 %) zählen zu den drei wichtigsten Faktoren, die die Loyalität erhöhen.
- Eine schlechte Work-Life-Balance, niedrige Gehälter und langweilige Aufgaben bleiben wichtige Gründe, den Job zu wechseln. Für viele Mitarbeitende sind aber auch Personalmangel und steigende Arbeitslasten ein großes Problem (38 %), insbesondere in Lebensmittelgeschäften (44 %), Drogerien und Parfümerien (41 %) und Baumärkten (41 %).
Zunehmender Technologieeinsatz, aber lange Einarbeitung
Technologien sind für Frontline Worker zu einem wichtigen Bestandteil des Arbeitsalltags geworden, wobei die Studie einige interessante Details zur Nutzung der Geräte und zu Schulungen offenlegt:
- Weltweit stufen mehr als zwei Drittel der Mitarbeitenden im Verkauf ihre Geräte als wichtig oder sehr wichtig für ihren Job ein. Über alle Altersgruppen und Handelsbranchen hinweg ist bei den eingesetzten Smartphones und Scannern entscheidend, dass sie sich für verschiedene Aufgaben einsetzen lassen (70 %), Zugang zu Produktinformationen gewähren (67 %) und intuitiv bedienbar sind (52 %).
- Die Onboarding-Geschwindigkeit ist weiterhin ein Problem. Mehr als ein Drittel der Mitarbeitenden benötigt zwei Wochen (34 %) oder bis zu vier Wochen (30 %), bis sie ihre Geräte effizient einsetzen können. Mitarbeitende aus der Gig Economy brauchen eine Woche weniger – womöglich aufgrund von BYOD-Strategien (Bring Your Own Device).
Unterschiede zwischen den Generationen
Der Einzelhandel steht vor der Herausforderung, sich auf eine vielfältige Belegschaft einstellen zu müssen. Die Mitarbeitenden kommen aus verschiedenen Altersgruppen, bringen unterschiedliche Berufserfahrungen, Perspektiven und Technologiekenntnisse mit – insbesondere, wenn es um KI geht:
- Die Hälfte der Frontline Worker ist nicht besorgt, dass KI und Automatisierung dazu führen könnten, dass sie ihren Job verlieren. Fast ein Drittel (31 %) von ihnen geht davon aus, dass KI und Automatisierung sich positiv auf ihre Aufgaben auswirken, was auf ein wachsendes Verständnis für die Vorteile der Technologien hindeutet. Die meisten Sorgen machen sich Mitarbeitende in der Mitte ihres Berufslebens, bei denen 53 Prozent unsicher sind, wie Technologien in den kommenden Jahren ihren Job beeinflussen werden.
- Große Unterschiede gibt es bei den Motivationsfaktoren über die verschiedenen Generationen hinweg. Während den meisten Frontline Workern unter 18 Jahren der Name ihres Arbeitgebers (50 %) deutlich wichtiger ist als das Gehalt (21 %), ist für die über 66-Jährigen das Gehalt der wichtigste Faktor für Loyalität (62 %).
„Ein Metro-Marktleiter stellte nach der Einführung einer B2E-Smartphone-App für das Bestandsmanagement fest, dass er noch nie so signifikante Veränderungen der Abläufe im Markt gesehen hat“, berichtet Pavel Ryukhov, Director of Operations & Supply Chain bei Metro. „Er war beeindruckt, dass er mit einem einzigen Kamera-Scan auf produktspezifische Informationen wie Beschreibungen, Lagerbestände und Haltbarkeitsdaten zugreifen konnte, und das immer und überall.“
Über die Studie
Um tiefgehende Einblicke in die sich verändernden Bedürfnisse und Erfahrungen der Beschäftigten im Einzelhandel zu gewinnen, hat Scandit in Zusammenarbeit mit Coleman Parkes zwischen November 2023 und Januar 2024 eine umfassende Umfrage durchgeführt. Befragt wurden 2’000 Mitarbeitende (ausgenommen Kassenpersonal) in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Spanien und den USA, die in neun Handelsbereichen tätig sind, darunter Lebensmittel, Mode und Kosmetik.
Zu den Befragten zählen sogenannte Gig Worker, befristet Beschäftigte und Vollzeitbeschäftigte, sodass ein guter Überblick über den Einzelhandel sichergestellt ist. Die vollständige Studie steht zum Download bereit. Sie ist die erste von mehreren Studien zum Einzelhandel. Die zweite wird im Mai 2024 veröffentlicht und sich auf die technologischen Vorlieben der Mitarbeitenden konzentrieren und was sie an Technologien frustriert. (Scandit/mc/hfu)
Über Scandit Scandit ist führender Anbieter von Smart-Data-Capture-Lösungen und verleiht Mitarbeitern, Kunden und Unternehmen Superkräfte. Mit Smart Devices wie Smartphones, Drohnen, digitalen Brillen und Robotern sammeln sie Daten aus Barcodes, Texten, Ausweisen und Objekten mit unübertroffener Geschwindigkeit, Genauigkeit und Intelligenz, um End-to-End-Prozesse zu automatisieren und wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Scandit erfasst Daten bis zu dreimal schneller als dedizierte Scanner – auch bei schwierigen Lichtverhältnissen, auf beschädigten Etiketten, über mehrere Barcodes hinweg und mit jedem Smart Device. Das Unternehmen ermöglicht Innovationen, die zu erheblichen Kosteneinsparungen führen und die Mitarbeiter- sowie die Kundenbindung steigern. Dabei begleitet Scandit seine Kunden über das ganze Projekt hinweg – von Tests, Lösungsdesign und Integration bis hin zum Kundensupport. Viele der weltweit innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen setzen Scandit als Unterstützung der Digitalisierung ein, darunter 7-Eleven, Alaska Airlines, DHL, dm, Hermes, John Hopkins Hospital, Levi Strauss & Co, Sephora und Toyota. Weitere Informationen: www.scandit.de |