Prith Banerjee, Chief Technology Officer bei Schneider Electric (Bild: Schneider)
Bern – Das Internet der Dinge wird eine neue Welle der digitalen Unternehmenstransformation auslösen. Zu diesem Schluss gelangt Schneider Electric im aktuellen IoT 2020 Business Report. Der Bericht basiert auf einer weltweiten Umfrage bei 2‘600 Entscheidungsträgern. Er zeigt auf, wie grosse Organisationen bis zum Jahr 2020 Technologien des Internet der Dinge als effektive Unternehmenswerkzeuge nutzen.
«Es geht schon lange nicht mehr um die Frage, ob das Internet der Dinge (IoT) Mehrwert schafft. Unternehmen müssen heute die Weichen stellen, um die Chancen des IoT voll auszuschöpfen», sagt Prith Banerjee, Chief Technology Officer bei Schneider Electric. Der Schneider Electric IoT 2020 Business Report dient daher als Leitfaden für die Innovation und Implementierung von IoT-Technologien.
Unmittelbarer Mehrwert von IoT gilt als gesichert
Der Bericht basiert auf einer kürzlich durchgeführten weltweiten Umfrage bei 2‘600 Entscheidungsträgern in zwölf Ländern zum Thema IoT. «Der Hype um das Internet der Dinge ist nicht neu. Aber unsere Befragung belegt, dass IoT-Technologien jetzt und auch in Zukunft einen echten Mehrwert für Unternehmen in allen Branchen und Regionen schaffen», so Banerjee.
Die fünf wichtigsten Erkenntnisse
- Eine neue Welle der digitalen Transformation: OT und IT wachsen zusammen. Das IoT wird eine neue Welle der digitalen Unternehmenstransformation auslösen: Die Welten der Operational Technology (OT) und der Informationstechnologie (IT) wachsen zusammen. Mitarbeitende werden immer besser mit mobilen und digitalen Lösungen versorgt: Mit der zunehmenden Erweiterung und Intensivierung der Digitalisierung im gesamten Unternehmensumfeld rückt das IoT, insbesondere das industrielle IoT, stärker in den Vordergrund. Ermöglicht wird diese neue Transformationswelle durch günstigere vernetzte Sensoren, integrierte Informationsflüsse und Steuerungsmöglichkeiten, schnellere und nahezu flächendeckende Kommunikationsnetzwerke, eine höhere Geschwindigkeit beim Cloud- und Edge-Computing sowie erweiterte Möglichkeiten zur Datenanalyse.
- Bisher ungenutzte Daten bieten Chancen für den Kundenservice. Das IoT wird bisher ungenutzte Daten in Erkenntnisse umwandeln, die es ermöglichen, die Kundenzufriedenheit auf eine neue Stufe zu heben. Wenn Unternehmen auf das Wertversprechen und die wesentlichen Vorteile des IoT angesprochen werden, denken sie in erster Linie an Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen. Das IoT bietet jedoch wesentlich mehr: Der Zugang zu bisher ungenutzten Daten, gepaart mit der Möglichkeit, wertvolle Erkenntnisse aus diesen Daten zu ziehen – ein zentrales Merkmal des IoT – wird den Kundenservice revolutionieren und Unternehmen neue Chancen zur Verbesserung der Marken- und Servicetreue sowie der Kundenzufriedenheit eröffnen.
- Vielschichtige Sicherheitsanforderungen bedingen hybride Computing-Umgebung. Das IoT fördert einen offenen, kompatiblen und hybriden Computing-Ansatz. Dies begünstigt die Zusammenarbeit zwischen der Industrie und Regierungen bei der Entwicklung weltweiter Architekturstandards für Cybersicherheit. Während Cloud-basierte IoT-Lösungen immer beliebter werden, wird es kein Monopol einer bestimmten Computing-Architektur geben. Stattdessen wird sich das IoT in den Bereichen Edge-Computing und On-Premise-Computing als Bestandteil privater und öffentlicher Cloud-Angebote über eine Vielzahl von Systemen verbreiten. Heterogene Computing-Umgebungen für IoT ermöglichen den Nutzern, diejenige IoT-Lösung zu wählen, die ihre geschäftskritischen Sicherheitsanforderungen am besten erfüllt. Gleichzeitig haben Firmen mit älterer Technologieinfrastruktur die Möglichkeit, sich auf eine für sie angemessene und machbare Weise weiterzuentwickeln und die Transformation schrittweise zu vollziehen.
- Innovationen machen bestehende Infrastruktur obsolet. Das IoT wird Ausgangspunkt für Innovationen, neue Geschäftsmodelle und Wirtschaftswachstum für Unternehmen, öffentliche Hand und Schwellenländer. IoT ist ein Meilenstein in der Grössenordnung der Industriellen Revolution, der Erfindung des Internets und der mobilen Revolution. So wie diese, wird auch das IoT zu mehr Fortschritt, Innovation und Wohlstand führen. Unternehmen, Städte und Gemeinden werden neue IoT-fähige Services bereitstellen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Schwellenländer werden die Vorteile des IoT sofort nutzen können, ohne sich erst von veralteter Infrastruktur lösen zu müssen. Nicht mehr zeitgemässe Methoden werden einfach übersprungen. McKinsey geht davon aus, dass 40% des weltweiten Marktvolumens bei IoT-Lösungen in Schwellenländen generiert werden.
- Wesentliche Rolle bei der Lösung wichtiger gesellschaftlicher und umweltbezogener Probleme. Mithilfe des IoT werden Länder und Wirtschaftsräume die grössten Herausforderungen der Menschheit bewältigen können, einschliesslich globaler Erwärmung, Wassermangel und Umweltverschmutzung. Bezeichnenderweise nannten die Teilnehmer der Umfrage die verbesserte Ressourcennutzung als insgesamt grössten Vorteil des IoT für die Gesellschaft. Lokale und nationale Regierungen werden das IoT nutzen, um gemeinsam mit dem Privatsektor aktuelle Initiativen zu beschleunigen und zu optimieren, beispielsweise zur Senkung der Treibhausgasemissionen gemäss dem bahnbrechenden Klimaschutzabkommen der COP21, mit dem sich 195 Länder und die EU verpflichtet haben, die globale Erwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.
Aus den wichtigsten Erkenntnissen der weltweiten Umfrage, die in die Prognosen einflossen, lässt sich Folgendes ableiten:
75% der Unternehmen sehen die Möglichkeiten des IoT in diesem Jahr positiv, darunter:
- Verbesserte Kundenerfahrung: 63% der Unternehmen planen im Jahr 2016, das Kundenverhalten mithilfe des IoT zu analysieren. Zu den fünf wichtigsten potenziellen Geschäftsvorteilen zählen eine schnellere Problemlösung, ein besserer Kundenservice und eine höhere Kundenzufriedenheit.
- Kosteneinsparungen durch Automation: Gebäude- und Industrieautomation bergen das grösste jährliche Einsparungspotenzial (63% bzw. 62%). Laut den Umfrageergebnissen liegt die Zukunft des IoT in Automationstechnologien: Fast die Hälfte (42%) der Teilnehmer will in den nächsten zwei Jahren eine IoT-fähige Lösung für Gebäudeautomation einführen.
- Realisierung der IoT-Vorteile durch mobile Anwendungen: Zwei Drittel der Unternehmen (67%) planen im Jahr 2016, das Internet der Dinge über mobile Anwendungen einzuführen. Ein Drittel der Befragten (32%) beabsichtigt sogar, bereits in den nächsten sechs Monaten IoT in mobilen Anwendungen zu implementieren. Als Hauptgrund werden potenzielle Kosteneinsparungen von bis zu 59% genannt.
81% der Teilnehmer gehen davon aus, dass Erkenntnisse, die aus IoT-basierten Daten und Informationen gewonnen werden, wirkungsvoll in der ganzen Organisation geteilt werden.
41% der Befragten sind der Ansicht, dass Cybersicherheit im IoT-Umfeld eine schwierige Aufgabe für ihr Unternehmen ist. (SE/mc/hfu)
Methodik der Umfrage
Schneider Electric gab diese Umfrage im November 2015 in Auftrag, um zu ermitteln, wie Unternehmen das Internet der Dinge aktuell nutzen oder künftig nutzen werden. Mithilfe von Schneider Electric führte Redshift Research 2’597 Online-Befragungen unter Entscheidungsträgern in Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden in 12 Ländern durch: Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Russland, Spanien, Schweden, USA und Vereinigtes Königreich. Sie beinhaltete eine einheitliche Definition des Internets der Dinge und umfasste 18 Multiple-Choice-Fragen. Redshift Research wertete die Antworten in Zusammenarbeit mit Text100 aus.
Über Schneider Electric
Schneider Electric ist weltweit tätiger Spezialist in Energiemanagement und Automation und hat 2015 einen Umsatz von 27 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rund 160’000 Mitarbeitende unterstützen Kunden in über hundert Ländern dabei, ihre Energie und Prozesse sicher, zuverlässig, effizient und nachhaltig zu nutzen. Vom einfachsten Schalter bis zu komplexen Anlagen – unsere Technologie, Software und Services verbessern die Art und Weise, wie unsere Kunden ihren Betrieb führen und automatisieren. Unsere vernetzten Technologien erneuern Industrien, verändern Städte und bereichern unser Leben. Wir bei Schneider Electric nennen das: Life Is On.
Schneider Electric zählt mit der Zugehörigkeit zum Dow Jones Sustainability Index World zu den nachhaltigsten Unternehmen der Welt und liegt auf Rang 12 der Global Top 100 Most Sustainable Companies. Zur Schneider Electric Gruppe in der Schweiz gehören die Unternehmen Schneider Electric (Schweiz) AG und Feller AG sowie die Technologie-Marken APC und Gutor Electronic. Schneider Electric Schweiz beschäftigt mehr als 1’000 Mitarbeitende und wird von CEO und Country President Dr. Matthias Bölke geführt. www.schneider-electric.ch