Schweiz belegt zweiten Platz im internationalen Digitalisierungs-Barometer
Zürich – Die Schweiz belegt neu den zweiten Platz im World Digital Competitiveness Ranking (WDCR), einem internationalen Vergleich von 67 Ländern. Dies ist die beste Platzierung des Landes seit der Einführung des Rankings im Jahr 2017, mit einer Verbesserung um drei Ränge im Vergleich zur letztjährigen Ausgabe. 2024 belegt Singapur den ersten Platz, Dänemark folgt auf Rang drei. Deutliche Fortschritte macht die Schweiz in diesem Jahr bei den Hightech-Exporten (Platz 9), bei der E-Partizipation (Aufstieg um 11 Positionen auf Platz 27) und bei der Cybersicherheit (Platz 11).
«Der Aufstieg der Schweiz auf den zweiten Platz unterstreicht die entscheidende Rolle, die qualifizierte Talente, wirksame Regulierung und der Schutz des geistigen Eigentums für die digitale Resilienz spielen. Durch die weitere Verbesserung der Cybersicherheitsmassnahmen und die Förderung des Engagements der Bürger in digitalen Räumen kann die Schweiz ihre Führungsrolle im digitalen Zeitalter ausbauen», sagt Christos Cabolis, Chief Economist am World Competitiveness Center (WCC) des IMD dazu.
Franziska Barmettler, CEO von digitalswitzerland, ergänzt: «Die ausgezeichnete Platzierung der Schweiz unterstreicht die gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die Digitalisierung im Sinne des Landes zu fördern. Jetzt muss das Ziel sein, auch künftig zu den Besten zu gehören.» Klar ist für Barmettler auch: «Die Schweiz weist nach wie vor Verbesserungspotenzial auf: Die digitale Identität ist in anderen Ländern bereits Realität und auch das elektronische Patientendossier lässt auf sich warten. Für solche Vorhaben braucht es nicht nur Investitionen, sondern das Vertrauen in Technologien, Datensicherheit und Institutionen. Der Fokus muss auf dem Aufbau von Vertrauen liegen, so kann die Schweiz wettbewerbsfähig bleiben.»
Fortschritte bei Hightech-Exporten, E-Partizipation und Cybersicherheit
Die jährliche Rangliste, die vom World Competitiveness Center (WCC) des IMD erstellt wird, basiert auf Daten und Umfragen, eruiert so die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 67 globalen Volkswirtschaften und zeigt deren Stärken und Schwächen auf.
Das Ranking unterteilt die Ergebnisse in drei Faktoren: Wissen, Technologie und Zukunftsfähigkeit. Jeder dieser Faktoren ist in drei Unterfaktoren unterteilt, die jede Facette der analysierten Bereiche beleuchten. Insgesamt umfasst das Ranking neun solcher Unterfaktoren. Diese neun Unterfaktoren umfassen insgesamt 59 Kriterien.
Die Schweiz bleibt an der Spitze im Faktor Wissen und verbessert sich sowohl bei den Faktoren Technologie (Platz vier) und Zukunftsfähigkeit (Platz fünf). Das Land schneidet in den Teilfaktoren Fachkräfte (Platz drei), rechtliche Rahmenbedingungen (Platz zwei) und geschäftliche Flexibilität (Platz sieben) weiterhin sehr gut ab und verzeichnet bemerkenswerte Verbesserungen in den Teilfaktoren Forschungsstandort (Platz zwei) und technologische Rahmenbedingungen (Platz sieben).
In den Bereichen Aus- und Weiterbildung (Platz 8) und IT-Integration (Platz 7) hat sich die Schweiz jeweils um einen Platz verschlechtert. Die Schweiz zeichnet sich jedoch durch eine insgesamt ausgewogene Leistung in allen Faktoren des WDRC aus und belegt in sieben der neun Teilfaktoren einen Platz unter den Top 10.
«Das beeindruckende Abschneiden der Schweiz World Digital Competitiveness Ranking unterstreicht die konsequente Stärke des Landes in verschiedenen Bereichen, wobei der Schwerpunkt auf Governance, Fachkräften und technologischer Infrastruktur liegt. Die Fähigkeit der Schweiz, hochqualifizierte internationale Fachkräfte anzuziehen, sowie der starke Schutz des geistigen Eigentums und der effektive regulatorische Rahmen zeugen vom schweizerischen Engagement für Innovation. Mit einem stabilen Kreditrating und Bestnoten für die Verfügbarkeit von Führungskräften mit internationaler Erfahrung bleibt die Schweiz ein beliebtes Ziel für digitale Investitionen und Wissenstransfer», sagte José Caballero, Chief Economist beim WCC.
Trotz eines Anstiegs der Hightech-Exporte und der Kapazitäten im Bereich der Cybersicherheit kämpft die Schweiz jedoch noch mit gewissen technologischen Infrastrukturkennzahlen und rangiert beispielsweise bei der Geschwindigkeit von Wireless-Breitbandverbindungen auf Platz 52.
Ein Ranking im Wandel der Zeit
IMD entwickelt das Ranking kontinuierlich weiter, um die sich verändernden Bedingungen der digitalen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft bestmöglich widerzuspiegeln. Zu diesem Zweck wurden in diesem Jahr folgende Indikatoren neu eingeführt oder verbessert: ein Index für die Informatikausbildung, die Erfassung der Anzahl der von Peers überprüften Artikel und Leitlinien zu KI, die Anzahl sicherer Internetserver und eine Messung der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Menschen angesichts neuer Herausforderungen.
Der begleitende Bericht zum Ranking – The Digital Divide: Risks and Opportunities – untersucht in diesem Jahr die globalen Auswirkungen dreier Phänomene: die ungleiche Entwicklung der digitalen Infrastruktur, geopolitische Spannungen und das hohe Tempo der technologischen Entwicklung. (digitalswitzerland/mc/pg)