Schwierigkeiten in der IT-Sparte belasten BT Group weiter
London – Die anhaltende Schwäche der Grosskunden-IT-Tochter belastet den britischen Telekomkonzern BT Group weiter. Der Konzernumsatz ging im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September vor allem wegen der Schwierigkeiten der skandalgeplagten Tochter um ein Prozent auf 5,95 Milliarden britische Pfund (6,8 Mrd Euro) zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Die Global Services getaufte Sparte bietet wie die Telekom-Tochter T-Systems IT-Dienstleistungen wie den Betrieb von Rechenzentren an. Global Services leidet zum einen unter einem Bilanzskandal in Italien, aber auch unter dem Preisdruck in der Branche.
Im Mobilfunk, den BT von der Deutschen Telekom und dem französischen Orange-Konzern übernommen hatte, lief es dagegen besser als vor einem Jahr. Insgesamt belasteten aber höhere Kosten für Live-Übertragungsrechte an der britischen Fussball-Premier-League sowie gestiegene Pensionskosten den Gewinn. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging um 4 Prozent auf 1,81 Milliarden Pfund zurück. Unter dem Strich verdiente BT 524 Millionen Pfund, gut 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Jahresprognosen bestätigte das Management.
Deutsche Telekom grösste Anteilseignerin
Die Deutsche Telekom ist nach dem Verkauf des britischen Mobilfunkprimus Everything Everywhere mit rund 12 Prozent grösster Aktionär von BT. Auch sie hat in ihrer Grosskundensparte mit Preisdruck und starker Konkurrenz zu kämpfen. Analysten spekulieren immer wieder darauf, dass die beiden Konzerne ihre IT-Sparten zusammenlegen könnten. Bisher hatten die Bonner an ihrem Aktienpaket nur wenig Freude: Der Bilanzskandal in Italien und der Pfundverfall nach dem Brexit hatten ihnen Milliardenabschreibungen eingebrockt. (awp/mc/ps)