Zürich – Das Internet der Dinge (IoT) ist und bleibt ein Topthema. „In diesem Jahr werden die Marktführer ihre Zusammenarbeit intensivieren, und zwar trotz der unvermeidlichen und 2018 einsetzenden Konsolidierung der über 300 IoT-Plattformen“, so Werner Rieche, Geschäftsführer der Software AG Deutschland und Regional President DACH. Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen werden die übrig bleibenden IoT-Plattformen durchdringen. Devices und neue Geschäftsmodelle werden dabei florieren.
„Im internationalen Wettstreit um den Zukunftsmarkt IoT gehen wir mit unserer Plattform Cumulocity IoT ins Rennen“, so Georges Faddoul, Managing Director der Software AG Schweiz. „Damit bieten wir unseren Kunden einen unkomplizierten, cloud-basierten Einstieg in IoT-Lösungen. Unternehmen können so ihre eigenen IoT-Anwendungen und Lösungen entwickeln und innovative, kollaborative digitale Geschäftsmodelle und „smarte“ Produkte und Services einführen“.
1. Keine Zeit für Einzelkämpfer
Den IoT-Markführen dämmert langsam: Wenn sie innovativ sein wollen, führt an einer Zusammenarbeit – auch mit Konkurrenten – kein Weg vorbei. Die Kooperation mit Konkurrenten, die nicht die eigene Integrität oder das eigene geistige Eigentum in Frage stellen, gelingt über Standardisierung. Von gemeinsamen Standards, entwickelt von praxiserfahrenen Experten, können alle Beteiligten profitieren. Joint Ventures heisst das Stichwort der Stunde.
2. Von datengetriebenen Analysen zu prozessgetriebenen Aktionen
IoT-Plattformen werden nur überleben, wenn sie künstliche Intelligenz (KI) und Maschinenlernen integrieren und nutzen. Plattformanbieter werden neben Device-Connectivity und Datenerfassung auch Analysefunktionen anbieten, die sie mithilfe von KI und Maschinenlernen umsetzen. Im Rahmen des Reifeprozesses münden datengetriebene Analysen in prozessgetriebene Aktionen. Hochkomplexe Anwendungsfälle wie Predictive Maintenance und selbstfahrende Autos senken im Laufe der Zeit auch die Eintrittsschwelle.
3. Marktbereinigung voraus
Eine Marktbereinigung bei IoT-Plattformen steht unmittelbar bevor. Im Moment tummeln sich über 300 IoT-Plattformen auf dem Markt: von B2B- über B2C-Plattformen bis hin zu branchenspezifischen Plattformen mit dem Schwerpunkt auf Daten-Connectivity oder -Management. 2018 wird es die erste echte Marktbereinigung geben – in Form von Schliessungen oder Übernahmen, hinter denen in erster Linie grosse Softwarefirmen und neu gegründete Joint Ventures stehen werden (siehe erste Prognose).
4. Vertikal ist das neue horizontal
Weil Standards und Protokolle wie MQTT und OPC/UA an Boden gewinnen und die Einführung erleichtern, werden Plattformen spezifischer. Horizontale, agnostische IoT-Plattformen haben einen gewissen Reifegrad erreicht und Marktanteile gewonnen. Mit fortschreitender Standardisierung geht es in Zukunft um Differenzierung durch Spezialisierung. Neue und etablierte Anbieter werden versuchen, einen zusätzlichen Nutzen anzubieten und über massgeschneiderte Lösungen für bestimmte Märkte oder Branchen eine Alleinstellung zu erreichen.
5. Noch mehr Einzug in die Praxis
Neue Geschäftsmodelle erschliessen neue Möglichkeiten, zum Beispiel Assets-as-a-Service. Anwendungsfälle wie Predictive Maintenance senken die Kosten der Unternehmen. Sie liefern detaillierte Informationen zu Anlagen und machen neue Konzepte möglich. So können Dinge als Service angeboten, SLAs verschärft und Ersatzteillager, Servicequalität und Wartung optimiert werden. All dies wird die Industrie immer stärker forcieren.
6. Smarte Devices waren gestern
Machen Sie sich keine Gedanken über smarte Geräte und Edge-Analytik. Der nächste grosse Trend sind Devices, die Analysen selbstständig durchführen. Hardware-Anbieter werden gebrauchsfertige Lösungen auf den Markt bringen, die bereits IoT- und intelligente Analysefunktionen enthalten. Beispielsweise werden die Fortschritte beim Echtzeit-Ethernet (TSN) die Steuerungsfunktionen verbessern und 5G wird die Virtualisierung des Controllers ermöglichen.
Vielleicht werden Devices mit integrierten Analysefunktionen künftig das sein, was wir als Roboter bezeichnen. Intelligenz muss sich nicht in einer gehenden, sprechenden Nachbildung des Menschen manifestieren. Sie kann auch in einer Pille stecken, die in unserem Körper einen Tumor zerstören kann und prüft, ob er sich neu bildet. Vor rund 50 Jahren kam Die phantastische Reise durch den menschlichen Körper als Science Fiction auf die Leinwand – nun wird sie endlich Realität. (Software AG/mc)