Sony Ericsson-CEO Howard Stringer.
Stockholm – Der Handy-Hersteller Sony Ericsson will ab 2012 nur noch Smartphones anbieten. Das japanisch-schwedische Gemeinschaftsunternehmen kündigte die komplette Umstellung auf das ertragsträchtigere, aber auch heftig umkämpfte Segment bei der Veröffentlichung des Zwischenberichts für das dritte Quartal am Freitag an. Schon jetzt betrage der Anteil der Smartphones mehr als 80 Prozent vom Umsatz, teilte Ericsson-Konzernchef Bert Nordberg mit.
Nach einem Minus von 42 Millionen Euro im zweiten Quartal durch die japanische Tsunami- und Erdbebenkatastrophe fuhr Sony Ericsson im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 31 Millionen Euro ein. Beim Umsatz legte das Unternehmen zum Vorquartal um 33 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Es blieb damit knapp unter der Vergleichszahl aus demselben Vorjahresquartal. Medien hatten kurz vor Veröffentlichung der Zwischenbilanz berichtet, dass Sony möglicherweise alle Ericsson-Anteile am bisherigen Gemeinschaftsunternehmen übernehmen wolle. Der seit zehn Jahren bestehende Verbund hatte in den vergangenen Jahren durch den Erfolg von Apple mit dem iPhone deutlich Marktanteile verloren und gehört nur noch knapp zu den weltweit zehn führenden Handy-Anbietern.
Deutlich mehr Geräte abgesetzt
Im dritten Quartal setzte Sony Ericsson 9,5 Millionen Mobiltelefone gegenüber 7,6 Millionen im zweiten Quartal ab. Die Beliebtheit der Smartphones macht sich auch im durchschnittlichen Verkaufspreis bemerkbar: Dieser stieg auf 166 Euro von 154 im Vorjahr. Der globale Marktanteil bei Smartphones liegt nach Stockholmer Medienangaben bei knapp zwei Prozent. Das Unternehmen selbst gab seinen Anteil bei Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android mit zwölf Prozent (nach Stückzahl) an.
Ericsson-Titel deutlich im Plus
Die Quartalszahlen von Sony Ericsson hätten die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb WestLB-Analyst Thomas Langer. Die Erholung beim Absatz und den durchschnittlichen Verkaufspreise hätten ihn beeindruckt. Dass der Handy-Hersteller nach Verlusten im Gefolge der japanischen Erdbeben-Katastrophe keine roten Zahlen mehr schreibt, half auch der Mutter Ericsson: Die Titel des Telekomausrüsters stiegen an der Stockholmer Börse um 3,20 Prozent auf 70,85 schwedische Kronen. (awp/mc/upd/ps)