Sony-CEO Howard Stringer.
Tokio – Sony erwartet nach kräftigen Verlusten für das laufende Geschäftsjahr wieder einen Gewinn von 80 Milliarden Yen oder umgerechnet 690 Millionen Euro. Damit verfehlt der von einer Serie von Datenpannen und dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan geplagte Elektronikkonzern allerdings die Erwartungen der Analysten.
Diese beliefen sich nach Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg im Schnitt auf 115 Milliarden Yen. Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr hatte Sony noch einen Fehlbetrag von 260 Milliarden Yen verbucht, der vor allem durch überraschende Steuerbelastungen verursacht wurde. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr (ab 1. April) um 4,4 Prozent auf 7,5 Billionen Yen steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Milliardenbelastung infolge Naturkatastrophe
Sony hatte erst vor rund drei Tagen seine Prognosen für das laufende Jahr nach unten geschraubt. Allein die Belastungen durch die Folgen der Erdbebenkatastrophe beziffert das Unternehmen auf 167 Milliarden Yen (1,5 Milliarden Euro). Ein Grossteil dürfte dabei auf das laufende Geschäftsjahr entfallen. Die Naturkatastrophe hatte mehrere Fabriken des Unternehmens im Nordosten des Landes teilweise zerstört.
Nach wie vor Attacken auf Sony-Websites
Nach einem spektakulären Datendiebstahl in den Spielenetzwerken des Konzerns riss bis heute die Serie von Attacken auf Websites und Kundendaten von Sony nicht ab. Zuletzt waren Websites in Thailand und Griechenland ins Visier von Hackern geraten, auch die kanadische Website des Joint-Ventures Sony Ericsson geriet unter Beschuss. Nach Schätzungen von Beobachtern dürfte Sony aus den Angriffen ein Schaden von mindestens 1,2 Milliarden Dollar entstehen. (awp/mc/ps)