Howard Stringer, CEO Sony.
Tokio – Rund sechs Wochen nach dem spektakulären Datenklau in mehreren Online-Diensten von Sony will der japanische Elektronikkonzern wieder in den Normalbetrieb gehen. Bis Ende dieser Woche sollen das PlayStation-Netzwerk und der Medien-Dienst Qriocity in weiten Teilen der Welt wieder online geschaltet sein, teilte Sony am Dienstag mit.
Doch auch bei dem nach hinten verschobenen Zeitplan wird es weiterhin Nutzer geben, die offline bleiben müssen. Ausgerechnet im Heimatland Japan sowie in Hongkong und Südkorea gibt es gegen einen Neustart noch Sicherheitsbedenken.
Video-on-demand-Dienst: Neustart verezögert sich
Seit Wochen arbeitet das Unternehmen mit Hochdruck daran, seine Spielenetzwerke wieder ans Netz zu bringen. Die erste Phase der Restaurierung habe am 15. Mai zunächst an den Plattformen in den USA und Europa begonnen, teilte Sony mit. Am 28. Mai seien dann Japan und andere asiatische Länder gefolgt. Ursprünglich sollte die Infrastruktur weltweit bis zu diesem Dienstag wieder komplett stehen. In den meisten Ländern aber sollen ab dem 5. Juni nun nahezu alle Services wieder verfügbar sein, inklusive der Bezahlmöglichkeit per Kreditkarte. Der Neustart des Video-on-demand-Dienstes und teilweise auch des Musikdienstes unter Qriocity verzögere sich allerdings noch etwas und werde später bekanntgegeben, hiess es.
Umfangreiche Sicherheitsmassnahmen
Sony hat nach eigenen Angaben umfangreiche Sicherheitsmassnahmen getroffen, um die Daten seiner Kunden künftig vor fremden Händen zu schützen. In Japan, Hongkong und Südkorea ist das Vertrauen in die Netzwerksicherheit allerdings trotz neuer, massiver Sicherheitsvorkehrungen offenbar noch immer nicht gross genug. Sony steht dort nach einem Bericht des «Wall Street Journals» in Verhandlungen mit den Behörden und arbeitet noch an Massnahmen, um die Daten von Kreditkarten-Nutzern besser zu schützen. Wann die Dienste dort wieder voll verfügbar sein werden, will Sony zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
«Welcome Back»-Paket
Mitte April waren Unbekannte in die Sony-Netzwerke eingebrochen. Dabei sind möglicherweise die Daten von mehr als 100 Millionen Kundenkonten gestohlen worden. Das Unternehmen schloss nicht aus, dass darunter auch Kreditkarten-Informationen waren. Nach dem ersten grossen Angriff rissen die Attacken auf Sonys Netzwerke und diversen Websites, unter anderem von Sony-Ericsson, nicht ab. Nach der langen Pause wirbt Sony mit einem «Welcome Back»-Paket um seine Kunden und bietet ihnen unter anderem kostenlose Premium-Inhalte an. (awp/mc/ps)
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