Staufen.Inova: Von Daten und Emotionen – aktuelle Transformationen in der Lebensmittelbranche
Zürich – Die Zunahme der Weltbevölkerung, ein verändertes Verbraucherverhalten und der technologische Wandel sind nur drei der Faktoren, die zurzeit für tiefgreifende Transformationsprozesse in der Lebensmittelbranche sorgen. Im Track „Food Chain“ des Worldwebforums diskutierten Experten die aktuellen Veränderungen in allen Phasen der Wertschöpfungskette.
Rund 1500 Entscheider trafen sich vom 16. bis zum 17. Januar 2020 im StageOne in Zürich-Oerlikon zum Worldwebforum, der Businesskonferenz für digitale Transformation und Leadership. Der Track „Food Chain“, mit den Gastgebern Staufen.Inova und V-ZUG, erlaubte Einblicke in die aktuell stattfindenden tiefgreifenden Veränderungen in der Lebensmittelindustrie und gab Insidern zwei Tage lang Gelegenheit zum Ideen- und Meinungsaustausch. Jedem der Themen „Data“, „Business Cases“ und „Emotions“ war eine Session mit jeweils drei Expertenreferaten gewidmet.
Session 1: Big Data und das Internet der Dinge in der Lebensmittelindustrie
Immer mehr Verbraucher wollen genau wissen, was auf ihren Teller kommt oder in der Verpackung steckt und wie die Lebensmittel erzeugt, verarbeitet und transportiert wurden. Diesem Anspruch der Verbraucher – und Regulatoren – nach Transparenz wurde in der Session „Data“ Rechnung getragen. Dr. Angela Nicoara, Head IoT Innovation Lab HSLU, Bernd Gleixner, EVP Operations beim Messtechnikspezialist Bruker und Jochen Schlick, Partner und Co-Founder von Staufen.Digital Neonex gaben Einblicke zu Big Data und dem Internet der Dinge in der Lebensmittelindustrie.
Session 2: Mit Strategien und Applikationen gegen die Verschwendung
Prevent, Reduce, Re-use of Food Waste: Mehr Kreislaufwirtschaft, weniger Waste. In dieser zweiten Session haben die Zuhörer mehr zu Business Modellen erfahren, die sich mit Leib und Seele diesem Ansatz stellen. So sprach Vanessa Müller, Key Account Manager bei Too Good To Go von der Mission als Food Warrior. Elbwild-Gründer Arne Bläsing lässt mit seinem Geschäftsmodell, das im Sinne des Crowdbutching-Ansatzes funktioniert Verschwendung gar nicht erst aufkommen. Durch Sandra Hinni, Teamleader Ökologie wurde auch die Position eines klassischen Retailers beleuchtet.
Session 3: Vom Kaloriensammeln zum emotionalen Genuss
In der dritten Session standen schliesslich die Emotionen im Vordergrund. Denn letztendlich machen genau sie ja einen wesentlichen Teil des Essens und Geniessens aus. So zeigte Nina Wiegers vom Design- und Beratungsbüro milani wie Essen zu einem emotionalen Aspekt unserer Identität wurde. Prof. Dr. Peer Ederer vom Global Food and Agribusiness Network präsentierte das am Vortag lancierte Video „Cows, Milk and Climate“, was zeigt, dass Milchkühe keine Verursacher des Klimawandels sind, da sie komplett in den Kohlenstoffkreislauf integriert sind. „Die Zukunft der Nahrung wird weitgehend davon bestimmt, wie wir Emotionen steuern“, so schloss Jan Berger, CEO der Denkfabrik 2b AHEAD als letzter Speaker der Session 3.
Unter dem Motto „Der Mensch und seine Beziehung zur Nahrung vor dem Hintergrund der digitalen Möglichkeiten“ fand abschliessend am zweiten Veranstaltungstag eine grosse Diskussionsrunde in der Arena des Worldwebforums statt. Die offene und kontrovers geführte einstündige Diskussion bot ausreichend Gelegenheit, tiefer in die Ernährungsfragen der Zukunft einzutauchen. Im Mittelpunkt standen dabei Anwendungsbeispiele, neue Technologien und emotionale Aspekte in allen Phasen der Lebensmittelkette. Hendrik Haase, der bekannte Food-Aktivist aus Berlin, moderierte die Diskussion mit fünf Experten auf der Bühne und weiteren, aktiv Beteiligten im Publikum. (SI/mc/hfu)