Studie von Kyndryl und AWS: Unternehmen unterschätzen Cyber-Gefahr für ihr Geschäft
Zürich – Kyndryl (NYSE: KD), ein weltweiter Anbieter von IT-Infrastrukturdienstleistungen, hat die Ergebnisse seiner Studie zur globalen Cybersicherheitslage und -vorbereitung vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS) durchgeführt wurde. Der Bericht deckt eine erhebliche Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Cyberresilienz globaler Unternehmen auf. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit umfassenderer Strategien, um Cyberbedrohungen zu begegnen und die Geschäftskontinuität nachhaltig zu sichern.
Allein in der Schweiz wurden in der letzten Oktoberwoche 2024 über 1’400 Cybervorfälle gemeldet, wie das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) berichtet.(1) «Diese Zahlen zeigen, dass die Schweiz von denselben globalen Cyberbedrohungen betroffen ist, und verdeutlichen die Notwendigkeit, den Fokus noch stärker auf globale und lokale Cybersicherheitsstrategien zu legen», erklärt Maria Kirschner, Vice President und General Manager von Kyndryl Alps.
Die Studie legt offen, dass sich zwar 94 % der Unternehmen auf die Abwehr von Cyberangriffen vorbereitet fühlen, gleichzeitig halten es 71 % dennoch für wahrscheinlich, dass sie innerhalb des nächsten Jahres von einem Vorfall betroffen sein werden, der sich auf ihre finanzielle Performance auswirkt. Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Cyberbedrohungen zu schärfen und gezielte Massnahmen zur Bewältigung komplexer Angriffe zu setzen.
Die zentralen Ergebnisse beleuchten die Herausforderungen, denen Unternehmen in der aktuellen Cyber-Bedrohungslandschaft gegenüberstehen:
- Sich stetig wandelnde Bedrohungslandschaft: 52 % der IT-Führungskräfte sehen sich mit operativen Herausforderungen, wie der Vorbereitung auf neuartige Bedrohungen, darunter Angriffe durch Nationalstaaten und generative künstliche Intelligenz (KI) konfrontiert. Auch die Sicherung hybrider Cloud-Umgebungen (47 %) und die Bewältigung der Komplexität beim Betrieb mehrerer Sicherheitslösungen (42 %) zählen zu den wichtigsten Anliegen.
- Hohe Angriffsfrequenz: Im vergangenen Jahr berichteten 54 % der grossen Unternehmen, von einem Cyberangriff betroffen gewesen zu sein, der ihre IT-Systeme oder Daten beeinträchtigt hat. Davon waren 61 % mit vier oder mehr Angriffen konfrontiert. Die drei am stärksten betroffenen Länder waren Deutschland (71 %), Kanada (60 %) und Indien (56 %).
- Unzureichende Unterstützung durch die Unternehmensleitung: 69 % der Befragten berichten von fehlender Unterstützung seitens der Unternehmensleitung bei der Umsetzung notwendiger Sicherheitsmassnahmen. Noch gravierender ist das fehlende Interesse auf Vorstandsebene, das von 73 % der Unternehmen angegeben wurde.
- Mangelnde Abstimmung bei der Vorbereitung auf gesetzliche Vorschriften: 94 % der Befragten sind zuversichtlich, die sich verändernde Regulierungsdynamik bewältigen zu können, während der Druck auf die Unternehmen zur Verbesserung der Cyberresilienz weiter zunimmt. Dennoch haben 77 % Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit zwischen Sicherheits- und anderen risikomindernden Teams. Zudem fehlt es 72 % an klar definierten Plänen für die Geschäftskontinuität.
- Organisatorische Zwänge: 54 % der Unternehmen berichteten, dass Fernarbeit ihre Sicherheitsteams weiterhin stark belastet. Zu den grössten Herausforderungen zählen ausserdem Einschränkungen im Cybersicherheitsbudget (43 %) sowie der Mangel an qualifizierten Sicherheitsfachkräften (43 %).
- Branchenspezifische Herausforderungen: Der Einzelhandel (61 %), das verarbeitende Gewerbe (57 %) sowie die Chemie-, Öl- und Gasbranche (56 %) meldeten die höchste Anzahl an Cyberangriffen. Regierungsorganisationen waren besonders betroffen: 74 % berichteten von vier oder mehr Angriffen.
«Die Umfrageergebnisse zeigen eine komplexe Cyberbedrohungslandschaft, in der Unternehmen mit anhaltenden Bedrohungen konfrontiert sind, obwohl sie sich gut vorbereitet fühlen», so Kris Lovejoy, Global Security & Resiliency Practice Leader bei Kyndryl. «Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen im vergangenen Jahr von schwerwiegenden Vorfällen betroffen war, ist es entscheidend, dass Cyberresilienz zu einer Priorität auf Vorstandsebene wird. Dies ist keine einmalige Massnahme, sondern eine dauerhafte Verpflichtung, um unsere digitale Zukunft zu schützen.»
[1] https://www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home/aktuell/aktuelle-zahlen.html
Methodik
In Zusammenarbeit mit AWS befragte Kyndryl IT-Entscheidungsträger aus über 600 Grossunternehmen in sieben Branchen und 12 Ländern, um zu erfahren, wie gut sie auf die sich schnell verändernden Bedrohungen der Cybersicherheit vorbereitet sind.