Sunrise erhält für UPC-Deal Rückendeckung von Ethos
Zürich – Die Anlagestiftung Ethos spricht sich für die UPC-Übernahme durch Sunrise aus. Sie empfiehlt den Aktionären, der dafür vorgesehenen Kapitalerhöhung zuzustimmen.
Der Antrag sei konform mit den Ethos-Richtlinien, sagte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Er bestätigte damit eine Meldung der «Finanz und Wirtschaft» vom Montag. Die vorgeschlagene Kapitalerhöhung garantiere Vorbezugsrechte und verschaffe Aktionären, die nicht an der Erhöhung teilnehmen könnten, damit einen finanziellen Ausgleich.
Zudem habe der Verwaltungsrat ein Gutachten (Fairness Opinion) veröffentlicht, das den Kaufpreis rechtfertige. Die Übernahme biete auch bedeutende Synergien. Durch sie werde ein starker und unabhängiger Konkurrent für die Swisscom geschaffen. Und schliesslich sei die Kapitalerhöhung geringer als ursprünglich geplant.
Auch beim zweiten Traktandum, dem Antrag des Vermögensverwalters Axxion zur Abwahl von Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und von Verwaltungsrat Jens Jesper Ovesen, stärkt Ethos der Sunrise-Spitze den Rücken und empfiehlt ein Nein.
Sunrise begrüsst Empfehlung
Sunrise begrüsste in einer Stellungnahme die Empfehlungen von Ethos. «Wir freuen uns, dass die Anlagestiftung Ethos unsere Überzeugung teilt, dass der von uns vorgeschlagene Zusammenschluss mit UPC Schweiz im besten Interesse des Unternehmens und unserer Aktionäre ist.» Auch in der Ablehnung der Abwahl von Kurer und Ovesen sehe man sich vollumfänglich in der Strategie bestätigt, hiess es weiter.
Widerstand unter Aktionären
Die Sunrise-Aktionäre stimmen am 23. Oktober an einer ausserordentlichen Generalversammlung über eine Kapitalerhöhung von 2,8 Milliarden Franken ab. Damit und durch eine höhere Verschuldung soll der Kaufpreis von insgesamt 6,3 Milliarden Franken gestemmt werden. Ursprünglich wollte Sunrise eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken durchführen. Diese Pläne hat das Telekomunternehmen inzwischen revidiert.
Dennoch gibt es weiter Widerstand gegen den UPC-Deal. Allein der grösste Sunrise-Aktionär Freenet will mit einem Anteil von 24,5 Prozent dagegen stimmen. Sunrise geht aber davon aus, dass eine Mehrheit der Besitzer hinter dem Deal steht. Das bekräftigten jüngst Unternehmenschef Olaf Swantee oder Finanzchef André Krause in Medieninterviews. (awp/mc/pg)