Zürich – Sunrise hat im vergangenen Jahr stabile Ergebnisse erzielt. Der Umsatz blieb unverändert bei 3,035 Milliarden Franken. Während der Mobilfunk und das Geschäft mit Firmenkunden zulegten, musste das Unternehmen im Festnetz Rückgänge hinnehmen.
Der segmentbereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank ganz leicht um 0,3 Prozent auf 1,085 Milliarden Franken, wie der zweitgrösste Schweizer Telekomanbieter am Donnerstag bekannt gab. Der bereinigte EBITDA abzüglich Sachanlagenzugänge sei indes um 1 Prozent gestiegen. Damit hat das Unternehmen die eigenen Erwartungen erfüllt.
Sunrise-Chef André Krause zeigte sich mit dem Geschäftsjahr 2022 zufrieden: «Wir haben unsere operativen und finanziellen Ziele für 2022 trotz des anhaltend starken Wettbewerbs erreicht.» Über das gesamte Geschäftsjahr 2022 habe Sunrise die Marktanteile gesteigert.
Beim Mobilfunk gewann Sunrise 173’400 Abokunden hinzu, mit den Zweit-SIM-Karten etwa für Tablets seien es gar 217’600 neue Abokunden gewesen, sagte Krause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Dagegen gingen beim Festnetz, Internet und TV per saldo 6000 Kunden verloren. Bei den Bündelangeboten habe man weiter zugelegt und insgesamt Marktanteile gewonnen.
Bei den Firmenkunden trugen zahlreiche neue Verträge und Verlängerungen oder Upgrades bestehender Verträge mit Unternehmenskunden wie zum Beispiel der Post, dem Stromnetzbetreiber Swissgrid oder dem Hallenstadion Zürich zum Plus bei.
Taucher im Schlussquartal
Gebremst wurde Sunrise dagegen im Schlussquartal: Hier fiel der Umsatz um 2,2 Prozent, während der segmentbereinigte Betriebsgewinn EBITDA gar um 8,1 Prozent sank. Tiefere Durchschnittsumsätze bei Festnetzkunden schlugen zu Buche.
Die Einbussen bei der Hauptmarke Sunrise konnten nicht durch die Zuwächse bei der Billigmarke Yallo ausgeglichen werden. Die bisherigen UPC-Festnetzkunden wechseln beschleunigt auf die billigeren Angebote im Konzern, was auf den Umsatz drückt. Dieser Effekt werde auch im nächsten Jahr noch anhalten.
Zudem drückten Umsatzrückgänge bei den Firmenkunden und verschiedene Anpassungen der Programmkosten beim Sportsender MySports aufs Ergebnis. Auch die Aufwendungen für die Realisierung der Synergien aus der Fusion von Sunrise und UPC sowie die Investitionen seien höher gewesen, sagte Krause.
Bei den Synergien habe man knapp die Hälfte der 325 Millionen Franken erreicht, die Sunrise bis 2025 erzielen wolle. Dies sei etwas weniger als ursprünglich geplant, weil der Wechsel von den gemieteten Swisscom-Festnetzleitungen auf das eigene Festnetz etwas langsamer laufe als vorgesehen.
Aber das sei nur eine Verzögerung. Die Synergien würden einfach später erreicht, erklärte Krause.
Umsatz- und Gewinnrückgang erwartet
Für das laufende Jahr rechnet Sunrise mit einem schlechteren Ergebnis: Der Umsatz dürfte im tiefen einstelligen Prozentbereich schrumpfen. Beim segmentsbereinigten EBITDA werde ein tiefer bis mittlerer einstelliger Rückgang erwartet, schrieb Sunrise weiter. Man rechne mit einem Minus von wahrscheinlich 2 bis 4 Prozent, sagte Finanzchef Jany Fruytier. (awp/mc/ps)