Zürich – Sunrise will die Führung und die Verwaltung verschlanken. Im neuen Jahr fallen daher 200 Stellen weg, wobei bis zu 180 Mitarbeitende mit einer Kündigung rechnen müssen.
Es ist damit der zweite grössere Jobabbau bei Sunrise seit der Fusion mit UPC von Ende 2020. Mitte 2021 sind bereits 600 Stellen dem Rotstift zum Opfer gefallen, was damals 13,5 Prozent der Vollzeitstellen entsprach. Beim ersten Jobabbau waren vor allem Management- und Back-Office-Funktionen auf der Streichliste, da es dort zu viele Doppelspurigkeit gegeben habe.
Mit dem nun verkündeten Abbau von knapp 7 Prozent der Vollzeitstellen zielt Sunrise laut einer Mitteilung vom Montag erneut auf Führungspositionen, aber auch auf Funktionen ohne direkten Kundenkontakt. Dadurch wolle das Unternehmen die Unternehmensstruktur verschlanken und die «Beweglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit am Markt» erhöhen, begründete Sunrise-Chef André Krause den Schritt.
Abbau unabhängig von Fusion mit UPC
Der jetzige Stellenabbau habe keinen direkten Bezug zur Fusion von Sunrise und UPS, ordnete ein Mediensprecher die Entscheidung auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP ein. Die Integration sei 2023 praktisch abgeschlossen worden.
Der Hintergrund sei vielmehr, dass bei Sunrise in diesem Jahr bereits verschiedene Massnahmen zur Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung und Kostenreduktion umgesetzt worden seien. In der so geschaffenen schlankere Unternehmensstruktur brauche es entsprechend auch weniger Stellen, so der Sprecher weiter.
Zu den erwarteten finanziellen Einsparungen infolge des Jobabbaus wollte Sunrise auf Anfrage noch keine näheren Angaben machen. Da das Konsultationsverfahren mit der Arbeitnehmendenvertretung und der Gewerkschaft Syndicom noch laufe, sei es dafür zu früh. Der endgültige Entscheidung zum Stellenabbau werde erst im Januar 2024 gefällt.
Sozialplan steht
Einen Sozialplan hatte Sunrise bereits bei der ersten grossen Streichung vorgelegt. Dieser behalte seine Gültigkeit. Er unterstütze Mitarbeitende etwa bei der Stellensuche und auch mit individuellen Massnahmen.
Nach einem Konsultationsverfahren sollen dann die Kündigungen im ersten Quartal 2024 ausgesprochen werden. Die Mehrzahl der Entlassungen ist jedoch schon für den Januar geplant. (awp/mc/pg)