Sunrise UPC legt bei Kundenzahlen zu

Sunrise-UPC-CEO André Krause. (Foto: Sunrise)

Zürich – Das fusionierte Telekomunternehmen Sunrise UPC ist mit dem Geschäftsgang im Schlussquartal 2020 zufrieden. Es sei eine gute Basis für das angepeilte Wachstum gelegt worden.

Sunrise und UPC steigerten im vierten Quartal insbesondere die Kundenzahl im wichtigen Bereich der Mobilfunkabos um 66’700, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Zu diesem Wachstum trug Sunrise rund drei Viertel bei.

Zum Vergleich: Platzhirsch Swisscom vermochte die Zahl der Handyabokunden im gleichen Zeitraum nur um 31’000 zu steigern. Somit haben Sunrise und UPC Marktanteile gewonnen. Dies ist bekanntlich eines der Ziele, welche die beiden Unternehmen mit dem im November vollzogenen Zusammenschluss verfolgen.

Laut Sunrise-UPC-CEO André Krause ist der Markt für Mobilfunkabos im vierten Quartal vermutlich erneut gewachsen, wie er der Nachrichtenagentur AWP sagte. Er erklärt sich dies unter anderem mit dem Trend zu einem Zweitgerät, etwa Smartwatches.

Ausserdem hätten der intensive Wettbewerb und tiefere Abopreise dazu geführt, dass immer mehr Kunden von Prepaid- auf Abomodelle wechselten. «Einen gewissen Effekt hatte zudem auch Corona und Homeoffice und damit verbunden das Bedürfnis nach mehr Bandbreite», so Krause.

UPC bricht den Trend
Die Kundenzahlen stiegen aber nicht nur im Mobilfunkbereich. Bei Sunrise seien ausserdem 13’600 Internet- und 12’300 TV-Kunden dazugekommen. Und auch bei UPC habe es positive Entwicklungen gegeben.

So sei die Kundenzahl im Breitbandbereich erstmals seit dem zweiten Quartal 2017 wieder gewachsen. Konkret seien 2’000 Kunden gewonnen worden. «Die Zahlen verbessern sich von Quartal zu Quartal», so Krause.

Für ihn sind diese Entwicklungen «extrem positiv», wie er betonte: «Wir haben es geschafft, trotz der Integrationsarbeiten und trotz der Corona-Erschwernisse unser Wachstumstempo aufrechtzuerhalten.»

Zusammen wiesen nun Sunrise und UPC am Ende des letzten Jahres rund 2,31 Millionen Mobilfunkabokunden, 1,18 Millionen Internetkunden und 1,27 Millionen TV-Kunden aus. Die Swisscom kam derweil auf 4,85 Millionen Mobilfunkabokunden, 2,04 Millionen Internetkunden und 1,55 Millionen TV-Kunden.

Ohne konkrete Zahlen
Was all dies in Franken und Rappen bedeutet, bleibt offen. Umsatz- und Gewinnzahlen für das kombinierte Unternehmen werden keine genannt. Betont wurde lediglich, dass Sunrise allein im Gesamtjahr 2020 das versprochene Wachstum beim Betriebsgewinn mit einem Plus von 2,2 Prozent erreicht habe. Daraus lässt sich auf einen EBITDA von rund 683 Millionen schliessen.

Konkrete Zahlen publiziert hat jedoch der Mutterkonzern Liberty Global, allerdings in der Berichtswährung US-Dollar. Zudem enthalten diese Zahlen den Beitrag von Sunrise erst ab dem Zeitpunkt der Konsolidierung Mitte November.

Demnach erzielte das Unternehmen im Schlussquartal einen Umsatz von 642,9 Millionen US-Dollar, was auf vergleichbarer Basis einem Rückgang von 2,6 Prozent entspreche. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA nahm derweil in dieser Sichtweise um 7,9 Prozent auf 254,4 Millionen US-Dollar ab. «Wäre Sunrise schon das ganze Quartal konsolidiert gewesen, hätten die Zahlen besser ausgesehen», sagte Krause.

Keine News zu Jobabbau
Keine grossen Neuigkeiten gab es zu den weiteren Schritten des Zusammenschlusses. «Wir sind immer noch am Start», so der CEO. Der ganze Prozess werde ein bis zwei Jahre dauern. Bekanntlich wird dies auch zu einem Abbau von mehreren hundert der heute rund 3’300 Stellen führen. Die Konsultationen dazu liefen, so Krause. Auch wegen dem Jobabbau rechnet er im laufenden Jahr mit «Fusionskosten» von 150 Millionen Franken.

Auf der anderen Seite sei es das Ziel, «das Wachstumsmomentum weiter voranzutreiben». Er liess dabei durchblicken, dass er nicht primär eine Rabattschlacht plant. Vielmehr solle Sunrise UPC mit Innovationen und einer guten Infrastruktur punkten.

Dazu zählten auch gute TV-Inhalte. «Wir bewerben uns wieder für die Eishockeyrechte», sagte Krause. Und dazu zähle auch ein gutes 5G-Netz. «In drei Vierteln der Kantone sind wir hier auf einem guten Weg», sagte er zum politischen Widerstand gegen den Netzausbau. In den anderen versuche man, Überzeugungsarbeit zu leisten. Notfalls werde der Rechtsweg beschritten: «Auch wir haben an einzelnen Orten Klagen laufen», so Krause. (awp/mc/ps)

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