Swisscom baut Verarbeitungscenter für Banken weiter aus

Swisscom baut Verarbeitungscenter für Banken weiter aus

Marcel Walker, Leiter des Bereichs Banking von Swisscom.

Bern – Die Basler und Basellandschaftliche Kantonalbank verkaufen ihre Minderheitsanteile an Swisscom IT Services Sourcing AG. Swisscom avanciert damit zur einzigen bankenunabhängigen Full-Outsourcing-Anbieterin für Banken in der Schweiz. Die beiden Basler Banken wickeln Zahlungsverkehr und Wertschriftengeschäft auch weiterhin über Swisscom ab.

Swisscom wird alleinige Eigentümerin von Swisscom IT Services Sourcing AG (ehemals Sourcag AG). Im Jahr 2009 hatte Swisscom IT Services 60 Prozent der Aktien und damit die Mehrheit an Sourcag übernommen. Nun verkaufen die beiden bisherigen Minderheitsaktionäre, Basler Kantonalbank und Basellandschaftliche Kantonalbank, ihre Anteile von je 20 Prozent an Swisscom. Über den Kaufpreis haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart.

Damit trennen sich die beiden in Basel ansässigen Banken von ihrem einst gemeinsam gegründeten Unternehmen, das für sie die Abwicklung von Zahlungsverkehr und Wertschriftengeschäft verantwortet. Beide Banken beziehen diese Dienstleistungen auch weiterhin von Swisscom.

Einzige bankenunabhängige Full-Outsourcing-Anbieterin
Mit der vollständigen Übernahme treibt Swisscom den Aufbau des führenden Verarbeitungscenters für Banken in der Schweiz voran und avanciert zur einzigen bankenunabhängigen Full-Outsourcing-Anbieterin für Schweizer Finanzinstitute. Für Marcel Walker, Leiter des Bereichs Banking von Swisscom, ein wichtiger Schritt: „Die klare Trennung zwischen Dienstleister und Kunden ist für eine industrielle Lösung entscheidend. Nur so kann ein Outsourcing-Partner sicherstellen, dass alle Kunden gleichgestellt sind.“

Den Aufbau des Verarbeitungscenters für Banken startete Swisscom im ersten Halbjahr 2013 mit dem Kauf der IT- und Business-Process-Outsourcer Entris Integrator AG und Entris Operations AG. Damit konnte Swisscom ihr Portfolio um eine eigene Bankenverarbeitungsplattform (IT-Infrastruktur, Bankensoftware und Umsysteme) ergänzen und zusätzliche Verarbeitungsvolumen bündeln. Die daraus resultierenden Skaleneffekte nutzt Swisscom, um den Kundenbanken eine preislich attraktive Alternative zur Eigenproduktion zu bieten. „Damit verbessern wir die Kosten-Ertrags-Quote unserer Kunden und tragen zu ihrem Erfolg bei“, erklärt Marcel Walker.

Insgesamt 52 Schweizer Banken haben einen oder mehrere Geschäftsprozesse an Swisscom ausgelagert. Swisscom ist damit eine der führenden Anbieterinnen im Geschäftsfeld Business Process Outsourcing für Banken.

Die Übernahme der Minderheitenanteile ändert nichts an den Kontrollverhältnissen über die Swisscom IT Services Sourcing AG und unterliegt damit nicht der kartellrechtlichen Meldepflicht. Dennoch wurde die Wettbewerbskommission (WEKO) vorgängig über die Transaktion informiert. (Swisscom/mc/ps)

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