Biel – Die Swisscom gibt im Herbst 2021 ein Gebäude in Biel an der Aarbergstrasse auf, das noch die Telecom PTT im Jahr 1994 gebaut und später verkauft hatte. Davon sind rund 200 Angestellte betroffen.
Die rund 180 Arbeitsplätze im Callcenter würden nach Olten und Lausanne verschoben, teilte der Telekomkonzern am Dienstag in einem Communiqué mit. «Alle betroffenen Mitarbeitenden erhalten das Angebot, in Zukunft an einem dieser Standorte ihrer Tätigkeit nachzugehen.» Weitere 20 Mitarbeiter von anderen Unternehmensbereichen würden ihren Arbeitsort nach Olten, Lausanne, Neuenburg und Bern verlagern.
Grund für den Wegzug sei die Standortkonsolidierung aufgrund der auslaufenden Mietverträge und des sinkenden Bedarfs an fest zugeteilten Arbeitsplätzen, hiess es. Dies und der hohe Wettbewerbs- und Kostendruck, der harte Preiskampf sowie das veränderte Kundenverhalten führten zur laufenden Überprüfung und Konsolidierung der Standorte.
Unverständnis bei den Stadtbehörden
Die Stadt Biel nimmt den Auszug «mit grossem Bedauern und Unverständnis» zur Kenntnis. Der Schritt erfolge einseitig, intransparent und sei nicht im Voraus mit der Stadt diskutiert worden. Das Vorgehen sei umso unverständlicher, als dass Stadtpräsident Erich Fehr vergangene Woche von der Swisscom in der Sache kontaktiert worden sei.
Auf Verlangen der Stadt sei für den 24. September eine Aussprache mit Swisscom-CEO Urs Schaeppi vereinbart worden. Es entspreche «nicht einem partnerschaftlichen Ansatz, ohne vorherige Anhörung einen einseitigen Entscheid» zu fällen. Von einem staatsnahen Betrieb hätte Biel mehr Fingerspitzengefühl erwartet, erklärte Stadtpräsident Fehr. (awp/mc/pg)