Swisscom im ersten Quartal mit gehaltenem Umsatz

Swisscom-CEO Urs Schaeppi. (Foto: Swisscom)

Bern – Swisscom hat im ersten Quartal 2016 zwar fast gleich viel Umsatz erzielt wie im Vorjahr – die einzelnen Geschäftsbereiche entwickelten sich allerdings unterschiedlich. Unter dem Strich verdiente der Telekomkonzern auch dank des Sparprogramms etwas mehr. Die Ziele für das Gesamtjahr gelten unverändert.

Swisscom-CEO Urs Schaeppi sprach von einem «ausbalancierten Bouquet» an Geschäftsentwicklungen im ersten Quartal. Verschiedene «Ups» hätten mehreren «Downs» gegenübergestanden. Und dies habe unter dem Strich zu einem stagnierenden Umsatz geführt.

Auf der positiven Seite steht Wachstum im TV-Segment und mit Kombiangeboten. Die Zahl der TV-Anschlüsse stieg gegenüber dem Vorjahr um 14%, womit die Ende 2015 erreichte Marktführerschaft im Schweizer Fernsehmarkt wohl bestätigt wurde; der Umsatz mit Kombiangeboten, sogenannten Bündelverträgen, wuchs ebenfalls um 14%.

Positiv entwickelte sich zudem die Italientochter Fastweb, welche die Anzahl der Breitbandanschlüsse um 5,5% und den Umsatz um 2,6% steigerte. Ausserdem wuchsen laut Schaeppi Teile des Geschäftskundenbereichs.

Mobilfunk mit weniger Anschlüssen
Auf der negativen Seite ging der Rückgang bei der Festnetztelefonie weiter. Zudem gab es im Mobilfunkbereich gleich zwei negative Entwicklungen: Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse nahm gegenüber dem Vorquartal leicht ab – zum ersten Mal überhaupt; und die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde gingen ebenfalls zurück.

Es gebe bei den Kunden einen Trend, die Zahl der SIM-Karten zu verringern, so CFO Mario Rossi. Das geschieht zum Beispiel, indem sie eine Karte für mehrere Geräte verwenden. «Ich bin überzeugt, dass wir unseren hohen Marktanteil im ersten Quartal verteidigt haben», betonte der Finanzchef zugleich.

Die tieferen Umsätze pro Kunde erklären sich die Swisscom-Chef vor allem mit den tieferen Roamingtarifen. Laut CEO Schaeppi geht das Unternehmen für das laufende Jahr erneut von einem Umsatzrückgang in der Grössenordnung von 100 Mio CHF wegen der tieferen Tarife aus.

Alles in allem wies Swisscom für die ersten drei Monate einen 0,3% tieferen Umsatz von 2,89 Mrd CHF aus. Angesichts der «schwierigen Marktbedingungen» sei er damit zufrieden, so CEO Schaeppi.

Beim Kostenprogramm auf Kurs
Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 2,9% auf 1,08 Mrd CHF. Der Grund dafür seien tiefere Kosten in der Schweiz für Kundengewinnung und Unterhalt, hiess es. «Wir sind mit unserem Kostensenkungsprogramm auf Kurs», sagte das Management. Bekanntlich sollen die jährlichen Ausgaben bis 2020 um 300 Mio CHF gesenkt werden. Davon sollen 2016 rund 50 Mio CHF realisiert werden – auch über einen Stellenabbau. Fastweb konnte sich (in Euro) beim EBITDA ebenfalls verbessern.

Unter dem Strich wies Swisscom einen 3,7% höheren Reingewinn von 364 Mio CHF aus. Das Plus erklärt sich laut der Mitteilung auch mit höheren Währungsverlusten im Vorjahreszeitraum.

Für das Gesamtjahr 2016 bestätigt das Unternehmen die früher genannten Ziele. So wird – bei einem EUR/CHF-Wechselkurs von 1,10 – ein Umsatz von über 11,6 Mrd CHF angepeilt. Den EBITDA sieht das Management bei rund 4,2 Mrd CHF, die Investitionen bei über 2,3 Mrd CHF. Unverändert sind auch die Angaben des Managements zur Dividende: Die Aktionäre sollen 22 CHF pro Papier erhalten, sofern die Ziele erreicht werden.

Längerfristig sieht das Unternehmen Wachstumspotenzial in Italien. So sollen bis 2020 rund die Hälfte der italienischen Haushalte – also 13 Millionen – mit Breitbandanschlüssen von 200 Mbit/s erschlossen werden. Zum Vergleich: Für das erste Quartal wies Fastweb erst 2,2 Mio Anschlüsse aus. Fastweb werde die im laufenden Jahr für das Investitionsprogramm anfallenden Kosten aus dem Cashflow bezahlen können, wurde zugleich betont.

An der Börse schlugen die Neuigkeiten keine grossen Wellen, auch wenn sich die Analysten mehrheitlich zufrieden äusserten. Am Dienstag legten die Swisscom-Aktien 0,5% zu, dies in einem sehr schwachen Gesamtmarkt (SMI -1,6%). (awp/mc/upd/ps)

https://youtu.be/99CHMgV8dnE

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