Temenos beendet Fusionsgespräche mit Mysis

Guy Dubois

Temenos-CEO Guy Dubois.

Genf – Der Bankensoftwarehersteller Temenos hat die Fusionsgespräche mit Misys beendet. Wie das Unternehmen am Montag mitteilt, haben die beiden Gesellschaften keine Übereinkunft erzielen können. Unter gewissen Voraussetzungen – etwa falls eine andere Firma Misys ein Übernahmeangebot macht – behält sich Temenos aber das Recht vor, in den nächsten sechs Monaten eine Akquisitionsofferte für Misys vorzulegen.

Temenos und Mysis hatten Anfang Februar noch mitgeteilt, sich grundlegend über die Rahmenbedingungen einer Fusion verständigt zu haben. Der Zusammenschluss hätte über einen Aktientausch im Verhältnis von 4,1 Misys-Aktien zu einer Temenos-Aktie abgewickelt werden sollen, hiess es seinerzeit.

Weitere Interessenten

Doch neben Temenos waren auch andere Unternehmen am britischen Softwarehersteller interessiert. So haben Sunrise-Mutter CVC und Valueact ein gemeinsames Übernahmeangebot für Misys lanciert und auch der US-Hedgefund Vista Equity Partner zeigte Interesse und gab ein Barangebot ab. Das ursprünglich angedachte Austauschverhältnis sei damit nicht mehr realistisch gewesen, schliesst die ZKB in einer ersten Stellungnahme. Der zuständige Analyst der Bank Vontobel wertet den Ausstieg von Temenos jedoch als ein Zeichen von Stärke. Temenos sei nicht um jeden Preis auf einen Abschluss aus.

Temenos-Titel mit Abschlägen
Zudem sei nicht garantiert, dass Misys einen Käufer finden werde. Die Tatsache, dass nur noch Private-Equity-Häuser an Misys interessiert sind, sei als Schwäche anzusehen. Dies würde wiederum die Wettbewerbssituation für Temenos verbessern, falls sich die Genfer doch noch einmal für Misys erwärmen können. Die Aktien von Temenos reagieren am Montag mit Abschlägen auf das Scheitern der Gespräche. Um 09.50 Uhr verbilligen sie sich um 3,4% auf 15,65 CHF. Misys fallen derweil um 2,4% auf 3,33 GBP.  (awp/mc/upd/ps)

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