Genf – Temenos vermeldet einen neuen Kunden: Eine global tätige Tier-1-Bank hat sich für die Bankensoftware des Genfer Unternehmens entschieden. Zunächst werden allerdings weder Name der Bank noch finanzielle Details genannt. Es ist der erste «materielle» Deal, der in diesem Jahr angekündigt wurde.
Das Core-Banking-System von Temenos werde in allen digitalen Operationen der Bank implementiert, heisst es am Montag. Nähere Angaben will das Unternehmen in der kommenden Woche am Mittwoch machen, wenn die Ergebnisse zum dritten Quartal nachbörslich publiziert werden.
An der Börse legen Temenos gegen 10.30 Uhr 3,1% auf 102,00 CHF zu. Im bisherigen Tageshoch bei 102,70 CHF (+3,8%) erreichte die Aktie gar ein neues Allzeithoch.
Erhöhung der Guidance erwartet
Vontobel schätzt die Grösse des Auftrags auf 30 bis 50 Mio CHF Lizenzvolumen verteilt auf mehrere Jahre. Damit werde auch eine Erhöhung der Guidance wahrscheinlich, schreibt der zuständige Analyst und steht mit dieser Erwartung am Markt nicht alleine da. Temenos rechnet derzeit mit einem Wachstum der Lizenzeinnahmen von 15% bis 20%.
Ausserdem erhöhe sich die Visibilität für 2018 und darüber hinaus, so Vontobel weiter. Temenos mausere sich zum Schlüsselanbieter innerhalb der Branche.
Temenos spreche gewöhnlich von «materiell» bei einer Lizenzvereinbarung von mindestens 5 Mio USD in einem Quartal – so wie 2015 mit Nordea und 2016 mit Standard Chartered und Bank of Ireland, kommentiert Bryan Garnier. Der zuständige Analyst geht davon aus, dass der Deal zu den Erträgen im vierten Quartal beitragen werde.
Es habe Spekulationen gegeben, dass Temenos im Wettstreit mit Infosys stehe für einen Umbau des digitalen Banking bei Santander International in Grossbritannien, schreibt er zudem mit Blick auf die mögliche «Identität» der Bank.
Am Markt wird davon ausgegangen, dass Temenos hofft, den Namen der Bank «in einigen Tagen» bekanntgeben zu können. (awp/mc/ps)