Terminbuchungsplattform – Der «stepping stone» für die Vernetzung im Gesundheitswesen
Gümligen – In regelmässigen Abständen wird das Thema Online-Terminbuchung von unterschiedlichen Quellen und aus unterschiedlichen Gesichtspunkten diskutiert. Meist behandeln die Ideen jedoch lediglich die Umlagerung der telefonischen Anfrage auf eine digitale Variante, welche in der Regel keine Anbindung an das primäre Buchungssystem hat. Damit ist zwar das Problem der Erreichbarkeit gelöst, aber zum Preis aufwändiger Doppel-Planungsprozesse.
POLYPOINT möchte das Thema umfassender und integrierter angehen. Was wäre, wenn wir das Potenzial des Termins auch als Event innerhalb des Leistungserbringungsprozesses betrachten? Bestimmte Termine stellen Anfangs- oder Endpunkte innerhalb des Gesamtprozesses dar. Beispielsweise kann bei der Online-Anmeldung des Patienten/Klienten bereits die Kosten-Gutsprache eingeleitet werden. Oder besser noch: die KoGu könnte durch die Zeitersparnis bei der Termindurchführung bereits gegeben sein, um nur ein mögliches Beispiel zu nennen. Solche prozessual unterstützten Behandlungen lösen als Event eine kombinierte Anzahl an zugeordneten Aktivitäten aus, sodass die Leistungserbringer weniger Zeit und Energie in die administrativen Arbeiten investieren müssen (siehe medinside.ch) und den Patienten/Klienten mehr Zeit widmen können.
Termine sind auch Informationshülsen
Findet der Termin statt, so dient dieser auch als Anker für alle behandlungsnotwendigen Informationen, welche im Behandlungsablauf asynchron entstehen. In der Termindurchführung werden sowieso alle bisher entstandenen Informationen benötigt und es werden dort wiederum neue Informationen generiert. Sind die Informationen direkt mit dem Termin verbunden, ist sichergestellt, dass alle Abklärungen und Informationen zu Terminbeginn bereitstehen.
Und warum sollten diese Informationen nur dem einzelnen Gesundheitsbetrieb nützen? Warum nicht den Patienten-/Klienten-Termin zur Drehscheibe im eHealth-Kontext ausbauen? Die Dokumentation zur geplanten und ausgeführten Leistung als EPD-Information für den Patienten/Klienten zugänglich zu machen, ist für uns die logische Folge. Denn stehen die Informationen den berechtigten Terminbeteiligten vernetzt am richtigen Ort und in Echtzeit zur Verfügung, kann auch der Patient/Klient optimaler betreut werden, unabhängig vom Behandlungsort, ohne künstliche Wartezeiten und ohne langwierige Freigabeprozedere zwischen den verschiedenen Betrieben.
Potenzial ausschöpfen
POLYPOINT beschäftigt sich intensiv mit der Lösungsentwicklung, um das volle Potenzial der Terminbuchung intern wie extern zu erschliessen. Erste Etappen sind bereits erreicht: die Patienten-/Klientenbuchung sowie die Zuweiserbuchung von extern direkt in die POLYPOINT-Umgebung des Gesundheitsbetriebes sind produktiv lieferbar und können als Add-On bestellt werden.
Die Entwicklung der weiteren Hypothesen sind Fokus-Themen für die Produktentwicklung. Interessant sind nebst den oben genannten Punkten auch Aspekte wie Vernetzung und Kooperationsbildung der verschiedenen Gesundheitsbetriebe zur erleichterten Zusammenarbeit und Angebots-Flexibilisierung. (POLYPOINT/mc/hfu)