TI-CEO Richard Templeton.
Dallas – Das Elektronik-Schwergewicht Texas Instruments wird noch schwerer: Für 6,5 Milliarden Dollar will der US-Chipkonzern den Rivalen National Semiconductor schlucken. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten der Übernahme bereits zugestimmt, teilte Texas Instruments am späten Montag mit.
Jetzt fehlt noch das Okay der Wettbewerbshüter und der Aktionäre. Die Kartellbehörden dürften sich das Geschäft ganz genau ansehen, denn es verschmelzen hier zwei Branchengrössen: Texas Instruments ist führend bei analogen und integrierten Prozessoren für einfache Rechenaufgaben. Die Chips kommen von der Waschmaschine über Handys, Computer und Fernseher bis hin zu Industrieanlagen zum Einsatz. «Bei dieser Übernahme geht es um Stärke und Wachstum», sagte TI-Chef Rich Templeton. Texas Instruments beherrscht nach eigenen Angaben 14 Prozent des Markts für analoge Halbleiter, National Semiconductor kommt demnach auf 3 Prozent. «Unsere zwei Unternehmen ergänzen sich sehr gut», erklärte National-Semiconductor-Chef Don Macleod.
Konjunkturbarometer
Die Chips von Texas Instruments sind derart weit verbreitet, dass das Abschneiden des Konzerns als Konjunkturbarometer gilt. Der gesamte Markt für analoge Halbleiter war im vergangenen Jahr nach Firmenangaben 42 Milliarden Dollar schwer. Binnen sechs bis neun Monaten wollen die Firmenchefs die Übernahme unter Dach und Fach bringen. Die Aktionäre von National Semiconductor dürften sehr angetan sein von dem Angebot: Texas Instruments bietet 25 Dollar je Aktie. Am Montag hatte das Papier von National Semiconductor bei gut 14 Dollar geschlossen. (awp/mc/upd/ps)