TikTok als Growth-Tool für Startups: Was Schweizer Gründer von Creators lernen können

TikTok als Growth-Tool für Startups: Was Schweizer Gründer von Creators lernen können
(Unsplash)

Oldenburg – TikTok ist für Startups in der Schweiz ein unterschätzter Wachstumshebel. Die Plattform ermöglicht massive Reichweite, ohne dass dafür ein grosses Budget nötig ist. Wer lernt, wie TikTok funktioniert – und warum Content dort anders gedacht wird – kann organisch Sichtbarkeit aufbauen, Vertrauen schaffen und Zielgruppen erreichen, die auf klassischen Kanälen kaum noch reagieren.

Entscheidend ist nicht Hochglanz, sondern Relevanz. Und genau hier beginnt der Unterschied zwischen Unternehmen, die TikTok ernst nehmen – und solchen, die es verpassen.

Warum TikTok für Startups hoch relevant ist

Schweizer Startups kämpfen häufig mit denselben Herausforderungen: geringe Budgets, begrenzte Bekanntheit, fehlende Vertriebskanäle. Gleichzeitig ist die mediale Aufmerksamkeit stark konzentriert – auf Scale-ups, prominente Gründer oder gut vernetzte Ökosysteme in Zürich, Lausanne oder Zug.

TikTok bietet hier ein alternatives Spielfeld. Denn die Plattform unterscheidet nicht zwischen etablierten Marken und Newcomern. Wer Relevanz erzeugt, wird ausgespielt. Und zwar nicht an bestehende Follower, sondern an Menschen, die den Content noch nie gesehen haben. Das Discovery-Modell bricht mit dem klassischen Follower-zuerst-Prinzip – und macht TikTok zur potenziell effizientesten Reichweitenmaschine für junge Unternehmen.

Attention First: Der neue Funnel

Startups denken oft in Performance-Kanälen: Google Ads, LinkedIn Lead Gen oder Retargeting. TikTok folgt einem anderen Modell – es erzeugt Aufmerksamkeit, bevor Nutzer aktiv nach etwas suchen. Dieses „Push-basierte Awareness-First“-Modell eignet sich besonders gut für:

  • Consumer-orientierte Startups mit visuellen oder emotionalen Produkten
  • DTC-Marken (Direct to Consumer), die Traffic für ihren Onlineshop generieren wollen
  • Innovations-getriebene Lösungen, die über Neugier, Überraschung oder Narrativ Aufmerksamkeit gewinnen

Ein gutes TikTok-Video ersetzt nicht den Funnel – aber es füllt die oberen Stufen mit günstiger Reichweite. Es ersetzt das Mediabudget durch Kreativität.

Creator-Denken statt Agenturstruktur

Was viele Startups unterschätzen: TikTok erfordert keine Hochglanzproduktion. Im Gegenteil – Content, der zu stark nach Werbung aussieht, wird ignoriert. Der Algorithmus erkennt nicht „Qualität“ im klassischen Sinne, sondern reagiert auf Watchtime, Interaktionen und Shares.

Was Creator längst verstanden haben:

  • Echtheit schlägt Hochglanz: Videos mit Smartphone aufgenommen, in Echtzeit kommentiert oder mit Selfie-Kamera erstellt, performen oft besser als inszenierte Produktionen.
  • Tempo und Dramaturgie sind entscheidend: Hook in den ersten 2 Sekunden, Spannungsaufbau, prägnantes Storytelling.
  • Iterative Content-Strategie: Statt lang geplanter Kampagnen setzen Creator auf 3–5 Posts pro Woche, A/B-Testing und schnelles Reagieren auf funktionierende Formate.

Ein Startup, das TikTok nutzen will, sollte interne Ressourcen aufbauen (z. B. eine kreative Person im Team) oder mit Micro-Creators zusammenarbeiten, statt klassische Agenturstrukturen zu replizieren.

Thought Leadership & Founder-Brands

Für viele Startups – vor allem im Tech- oder SaaS-Bereich – ist TikTok nicht zwingend ein Produktverkaufskanal. Aber ein Branding- und Trust-Kanal. Gründer können ihre Expertise, ihren Alltag, die Entstehungsgeschichte oder Fehler transparent machen – und dadurch Nähe erzeugen.

Beispiele für funktionierende Formate:

  • „Dinge, die ich als Gründer in der Schweiz nicht nochmal machen würde“
  • „So haben wir in 6 Monaten unsere ersten 100 Kunden gefunden“
  • „Was uns bei unserer ersten Finanzierung fast das Genick gebrochen hätte“

Diese Inhalte wirken nicht wie Eigenlob, sondern wie offenes Teilen – und positionieren den Gründer als reflektierten Macher.

Der Algorithmus als Co-Finanzierer

Ein besonders spannender Aspekt für Start-ups ist die Skalierbarkeit ohne Medienbudget. Wer ein Video postet, investiert nicht mehr als seine Zeit. Und wenn es funktioniert, kann es mehrere Hunderttausend Menschen erreichen – ohne einen Franken Ads. Der Algorithmus übernimmt hier teilweise die Rolle eines Medienpartners. Aber wie entscheidet TikTok, welche Inhalte ausgespielt werden?

Views

Views sind das erste Signal. Je mehr Nutzer ein Video überhaupt starten, desto höher die Chance, dass es an weitere Nutzer ausgespielt wird. Wichtig ist aber: TikTok zählt bereits wenige Sekunden als View. Entscheidend ist daher nicht nur die Anzahl der Aufrufe, sondern ob sie schnell und innerhalb der ersten Minuten nach Veröffentlichung entstehen.

Likes

Likes sind ein schwächeres, aber dennoch relevantes Interaktionssignal. Wenn viele Nutzer einen Beitrag liken, wird das Video als „angenehm“ wahrgenommen – allerdings ohne besonders tiefes Engagement. Der Algorithmus nutzt Likes eher unterstützend zur Validierung.

Shares

Wenn Nutzer ein Video teilen – egal ob per Direktnachricht oder extern – ist das ein starkes Signal für TikTok: Der Inhalt hat so viel Relevanz, dass er aktiv weiterverbreitet wird. Shares sind selten, aber sehr einflussreich für die Reichweite.

Kommentare

Kommentare sind eine aktive Form der Auseinandersetzung. TikTok erkennt dadurch: Nutzer bleiben nicht nur passiv, sondern interagieren mit dem Content. Insbesondere bei kontroversen oder überraschenden Inhalten können Kommentare den Ausschlag geben, ob ein Video viral geht.

Follower

Ein Follower-Zuwachs nach einem Video signalisiert, dass der Content überzeugt hat – nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch. Der Algorithmus stuft den Account damit als potenziell relevant für neue Zielgruppen ein. Besonders für Startups ist dieser Effekt wertvoll: Er verlagert Reichweite in langfristige Beziehung.

Diese Test-First-Mentalität, die im Creator-Bereich Standard ist, ist für Startups extrem wertvoll: Sie reduziert Risiken, erlaubt schnelles Lernen und spart Budget.

Strategischer Reichweiten-Boost: TikTok Views kaufen?

Eine kontroverse, aber realistische Ergänzung: Viele Creator – und auch Startups – setzen initial auf den gezielten Kauf von TikTok Views, um dem Algorithmus ein Signal zu geben. Denn: Die ersten Minuten nach Veröffentlichung entscheiden, ob ein Video weiter ausgespielt wird.

Wird ein Video sofort angesehen, erzeugt Engagement oder Watchtime, stuft TikTok es als relevant ein – und spielt es in der For-You-Page aus. Gekaufte Views können diesen ersten Impuls verstärken, solange sie organisch wirken.

Wichtig: Es geht hier nicht um Fake-Fame, sondern um strategisches Algorithmus-Management. Genau wie Performance-Kampagnen mit Budget angeschoben werden, kann organischer Content ebenfalls aktiv stimuliert werden – als Katalysator für echten Reach.

Ein seriöser Anbieter wie Follower-Wave.de kann genau dafür ein taktisches Werkzeug sein – besonders in der Anfangsphase eines TikTok-Auftritts.

Fazit: TikTok ist kein Experiment – sondern eine ernsthafte Skalierungsoption

Startups, die heute TikTok ignorieren, verzichten auf einen der kosteneffizientesten Kanäle für Aufmerksamkeit, Branding und Community-Aufbau. Die Plattform ist kein Ersatz für Sales – aber ein starker Beschleuniger für Bekanntheit.

Wer bereit ist, umzudenken, schnell zu testen und Inhalte roh statt perfekt zu erzählen, kann sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, den andere erst in Monaten aufholen.

TikTok ist nicht für jeden – aber für ambitionierte Gründer in der Schweiz eine Plattform, die man heute nicht mehr ignorieren kann. (fw/m/hfu)


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