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San Francisco – Twitter hat sich die Online-Rechte für Donnerstags-Spiele der American-Football-Liga NFL (National Football League) gesichert. NFL-Chef Roger Goodell gab den Deal am Dienstag standesgemäss per Tweet bekannt. Der Kurznachrichtendienst habe sich in einem Bieterwettstreit unter anderem gegen den Telekom- und Medienkonzern Verizon und den Online-Riesen Amazon durchgesetzt, schrieben der Finanzdienst Bloomberg und das Technologieblog «Recode».
Ein Preis wurde zunächst nicht bekannt. Es dürfte jedoch nicht billig geworden sein. Sowohl Verizon als auch Amazon sind bekannt dafür, tief in die Tasche zu greifen, wenn sie etwas haben wollen. So soll Amazon für die Verpflichtung des ehemaligen Moderators der BBC-Autosendung «Top Gear», Jeremy Clarkson, 250 Millionen Dollar hingeblättert haben. Die Top-Begegnungen der NFL finden jedoch nicht am Donnerstag statt, sondern am Wochenende. Deshalb liegen die TV-Reichweiten donnerstags auch unter den Werten am Samstag und Sonntag.
This fall Thursday Night Football will be streamed live @twitter so fans will see more of this. https://t.co/s6tbr9FjvY
— Roger Goodell (@nflcommish) 5. April 2016
Twitter auf der Suche nach neuen Mitgliedern
Die Übertragungen könnten für Twitter eine Gelegenheit sein, mehr Internet-Nutzer anzulocken und ihnen eine Plattform zum Kommentieren des Geschehens zu bieten. Der Zufluss neuer Mitglieder bei dem Dienst ebbte zuletzt ab, im vergangenen Quartal gab es erstmals einen Rückgang bei der Zahl aktiver Nutzer.
Diskussionsplattform bei Grossevents
Twitter werde zum Teil auch die Vermarktung von Anzeigen im Umfeld der Spiele kontrollieren, erklärte Top-Manager Adam Bain. Der Dienst will sich schon lange als Ort für Diskussion bei grossen Events etablieren – jetzt wird das erstmals mit Übertragungen auf der selben Plattform verknüpft.
Auch Facebook soll sich zeitweise für die Spiele der NFL am Donnerstag interessiert haben – dann aber aus dem Bieterwettstreit ausgestiegen sein. Die Rechte für die TV-Übertragungen in den USA liegen bei den Sendern CBS und NBC. Auch sie werden die Spiele dort online zeigen können. Twitter hat bereits eine Infrastruktur für Video-Übertragungen von seinem Livestreaming-Dienst Periscope. Die NFL-Spiele dürften aber weitere Investitionen in die technische Plattform erfordern. (awp/mc/pg)