Thalwil – Der Halbleiterkonzern U-Blox hat im Geschäftsjahr 2023 einen Verlust eingefahren. Auch der Ausblick auf das erste Quartal 2024 ist trüb, dann soll aber der Tiefpunkt durchschritten sein.
2023 hat U-Blox einen Nettoverlust von 8,6 Millionen Franken erlitten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Dies nach einem Reingewinn von 101,8 Millionen im Vorjahr.
Das Minus ist laut U-Blox vor allem auf die Abschreibung des Geschäfts mit Mobilfunk-Chipsätzen zurückzuführen. Dies habe zu einer Wertminderung in Höhe von 65,4 Millionen Franken geführt.
Der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBIT halbierte sich annähernd auf 69,7 Millionen Franken (VJ 131,3 Mio Fr). Die entsprechende bereinigte Marge kam bei 12,1 Prozent zu liegen, nach 21,0 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Der Rückgang bei den operativen Zahlen sei vor allem darauf zurückzuführen, dass U-Blox in 2022 noch von den Lieferengpässen in der Halbleiterindustrie und damit verbundenen höheren Preisen profitieren hatte. So schnellte in 2022 der Umsatz um rund die Hälfte in die Höhe und der bereinigte EBIT vervierfachte sich sogar.
Währungseinflüsse belasten
Der Umsatz blieb in 2023 dagegen einigermassen stabil. Er sank um 7,5 Prozent auf 576,9 Millionen Franken. Den negativen Einfluss von Wechselkursen gibt U-Blox mit 2,7 Prozentpunkten an. Dabei sei der Umsatz in fast allen Regionen und Märkten gesunken.
Mit seinen Zahlen landete U-Blox beim Umsatz am unteren Ende der eigenen Guidance. Bei der EBIT-Marge erreichte U-Blox hingegen ziemlich genau den Mittelpunkt der eigenen Prognose. Die Analystenerwartungen verfehlte U-Blox dagegen leicht.
Der Verwaltungsrat schlägt eine Halbierung der Dividende auf 1 Franken vor.
Schwacher Start in das neue Geschäftsjahr
Der Start in das neue Geschäftsjahr sei zunächst harzig verlaufen, hiess es weiter. Im ersten Quartal 2024 erwartet das Unternehmen lediglich einen Umsatz von 50 bis 60 Millionen Franken. Grund sei das hohe Inventarniveau bei den Kunden.
Die bereinigte EBIT-Marge des ersten Quartals 2024 werde sogar bei minus 30 bis minus 40 zu liegen kommen. Danach solle sich die Situation wieder verbessern. So geht das Unternehmen im zweiten Quartal wieder von einem Wachstum bei den Aufträgen aus – mit steigendem Trend in der zweiten Jahreshälfte.
U-Blox hatte schon im November 2023 zum Kapitalmarkttag angekündigt, dass 2024 ein Übergangsjahr sein werde. Daher verzichtet das Unternehmen auch auf eine Prognose für das Gesamtjahr. Was den langfristigen Ausblick betrifft, zeigte sich das Unternehmen in der Mitteilung aber weiter optimistisch.
Neue Finanzierung gesichert
Anfang 2024 habe U-Blox sich zudem eine neue Finanzierung über 140 Millionen Franken gesichert. Dies soll die nötigen Liquidität für die Zukunft bereitstellen, heisst es weiter. Die Kreditfazilität hat der Mitteilung zufolge eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren.
Zudem gab U-Blox noch eine Veränderung im Verwaltungsrat bekannt. Der seit 2007 im Verwaltungsrat sitzende Thomas Seiler wird an der nächsten GV nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Ihn wird Fabian Rauch ersetzen, die bekanntlich für den Aktionär Spectrum Entrepreneurial Ownership (SEO) in den VR Einsitz nehmen wird. (awp/mc/pg)