Virginia Rometty, CEO IBM. (Bild: IBM)
Armonk – Der gross angelegte Konzernumbau schlägt beim Computer-Riesen IBM aufs Geschäft durch. Der Umsatz fiel im Schlussquartal des vergangenen Jahres um rund zwölf Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar. Damit schrumpft das IBM-Geschäft in einem rasanten Wandel der Branche kontinuierlich seit fast drei Jahren. Der Quartalsgewinn sank um 11,3 Prozent auf 5,48 Milliarden Dollar, wie IBM nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.
Die Erlöse sackten vor allem in der Hardware-Sparte mit einem Einbruch von 39 Prozent ab. Zu dem Umsatzrückgang im Konzern trugen auch der erstarkte Dollar und das Abstossen wenig ertragreicher Unternehmensteile im Zuge des Firmenumbaus bei. IBM-Chefin Virginia Rometty will den Konzern noch stärker auf das Online-Geschäft mit dem Cloud-Computing und Dienstleistungen ausrichten.
Gewinnprognose kassiert
IBM musste bereits einräumen, dass frühere Gewinnvorhersagen für dieses Jahr nicht zu halten sein werden. Die Aktie gab nach den Quartalszahlen nachbörslich um fast zwei Prozent nach.
Trotz grossen Einbussen Fortschritte erzielt
In den Wachstumsmärkten Brasilien, Russland, Indien und China sackte das IBM-Geschäft um gut ein Fünftel ab, im Heimatland USA gab es einen Rückgang von neun Prozent. Rometty, die seit 2012 an der Spitze steht, sprach in der Mitteilung zum Quartalsergebnis dennoch von Fortschritten beim Umbau. IBM positioniere sich für die Zukunft mit einem Fokus auf lukrativere Geschäftsbereiche. Die «strategischen» Bereiche seien im vergangenen Jahr um 16 Prozent gewachsen und machten inzwischen über ein Viertel des Geschäfts aus.
Zu Romettys Schwerpunkten für die Zukunft gehört auch der Supercomputer «Watson», den IBM zur Auswertung grosser Datenmengen in vielen Bereichen wie etwa dem Gesundheitswesen einsetzen will. Die Technologie erforderte bisher aber hohe Investitionen und konnte bisher die Einbussen in anderen Bereichen noch nicht ausgleichen. Ausserdem baut IBM sein weltweites Netz von Rechenzentren aus.
Wandel zum Dienstleistungs-Anbieter
IBM hatte sich in den vergangenen Jahren bereits von einem traditionsreichen Computer-Bauer stark zu einem Dienstleistungs-Anbieter gewandelt. Das Hardware-Geschäft ist von niedrigen Margen und scharfer Konkurrenz geprägt. (awp/mc/upd/pg)