Zürich – Die Schweiz ist eine Nation der Onlineshopper: Besonders Familien mit einem hohen Haushaltseinkommen kaufen häufig und viel im Netz. Über 80 Prozent der Internetshopper halten Onlineshopping für sicher. Entsprechend nutzen schon über 40 Prozent das Internet auch für sensitive Geschäftsbereiche mit hoher Privatsphäre wie Arztbuchungen, Bankkontoeröffnung oder Versicherungspolicen. Und die Kreditkarte wird am häufigsten zum Zahlen verwendet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch.
Der Black Friday ist das Fest der Online-Schnäppchenjäger. Davon werden auch heuer wieder viele Schweizerinnen und Schweizer profitieren. Nur noch 3 Prozent der erwachsenen Internetnutzer kaufen nichts im Netz. Demgegenüber bestellt inzwischen fast jeder Zweite (48 Prozent) mindestens mehrmals pro Monat etwas online. 13,9 Prozent ordern sogar wöchentlich Güter und Dienstleistungen im Netz. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch.
Romands haben beim Onlineshopping die Nase vorne
Bei den Personen mit einem Hauhaltseinkommen von brutto über 8000 Franken ist der Anteil der mehrmals monatlich Shoppenden höher als bei den Personen mit tieferem Einkommen (63,9 Prozent der gegenüber 46,8 Prozent mit Einkommen von 4000 bis 8000 Franken und 37,0 Prozent mit einem Einkommen unter 4000 Franken). Mehrmals monatlich online shoppende Personen leben zudem am häufigsten in einem Haushalt mit mehr als 3 Personen und/oder mit Kindern.
Die unter 36-Jährigen kaufen anteilsmässig entsprechend deutlich häufiger mehrmals monatlich online ein (60,8 Prozent) als die über 55-Jährigen (37,8 Prozent). Von einem Generationengraben kann allerdings trotzdem keine Rede sein: Nur 6 Prozent der über 55-Jährigen shoppen nie im Internet.
Beim regelmässigen Online-Shopping haben die Romands gegenüber den Deutschschweizern klar die Nase vorne: 54,5 Prozent bestellen mindestens mehrmals monatlich im Internet, aber nur 46,4 Prozent der Deutschschweizer.
61,2 Prozent der Befragten geben jährlich mehr als 500 Franken für Online-Shopping aus. Davon deutlich häufiger Paarhaushalte und Haushalte mit mindestens 3 Personen (64,2 bzw. 64,3 gegenüber 52,1 Prozent). Von den Personen, die mehrmals pro Monat online shoppen, geben sogar drei Viertel (75,9 Prozent) für Interneteinkäufe mehr als 500 Franken pro Jahr aus.
«Gerade Familien haben oft wenig freie Zeit. Onlineshopping verschafft Freiraum. Eltern können einkaufen, wenn die Kinder schlafen, und die Waren werden nachhause gebracht», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.
Onlineshopping hat Geschäftsbereiche mit sensitiven Daten erreicht
Bei den wöchentlich im Netz bestellten Gütern werden am häufigsten Lebensmittel angefragt. Bei Produkten, die weniger als wöchentlich aber mehrmals monatlich bis zweimonatlich gekauft werden, dominieren Kleider, Schuhe und Accessoires. Bei den höchstens zweimonatlich bis sechs Mal pro Jahr im Netz gekauften Gütern dominiert bezüglich Häufigkeit das Buchen von Urlaub gefolgt von Kauf von Elektronikartikeln.
Darüber hinaus hat Onlineshopping inzwischen auch in Geschäftsbereichen mit sensitiven Persönlichkeitsdaten bzw. hoher Privatsphäre Einzug gehalten. Schon fast jeder Zweite bucht ab und zu einen Arzt- oder Zahnarzttermin (44 Prozent) oder Coiffeur-/Massage-/Maniküretermin (43,5 Prozent) online. Je über 40 Prozent haben schon ein Bankkonto online eröffnet oder eine Versicherungspolice abgeschlossen.
Abgesehen davon schlägt sich der Trend zu Mobilitäts-Sharing auch in der Internetnutzung nieder. Bucht doch bereits ein Drittel der Befragten zumindest ab und zu online einen solchen Service.
«Onlineshopping wird einerseits von vielen Konsumentinnen und Konsumenten inzwischen als sehr sicher wahrgenommen. Andererseits schiebt der Komfort allfällige Sicherheitsbedenken in den Hintergrund», beobachtet Kuhn. So halten gemäss der Comparis-Umfrage 81,4 Prozent der Befragten Interneteinkäufe für sicher bis sehr sicher.
Starkes Vertrauen in digitale Zahlungsabwicklung
Das Vertrauen in den Internethandel schlägt sich in der Bezahlpraxis nieder. So legen die Umfrageergebnisse nahe, dass digitale Zahlungsmethoden inzwischen starkes Vertrauen geniessen. Zwar zahlt die Mehrheit der Onlineshopper in der Schweiz am liebsten per Rechnungen (53,6 Prozent). Doch geben mit 35,4 Prozent Onlineshopper am zweitmeisten die Kreditkarte als gern genutztes Zahlungsmittel an.
Faktisch geben die meisten Befragten (55,5 Prozent) die Kreditkarte als häufiges Zahlungsmittel für Onlineshopping an. Das sind deutlich mehr als Rechnungs-Bezahler. Diese Bezahlmethode nutzen 44,6 Prozent häufig. Mit Paypal bezahlen 21,4 Prozent gerne und 20,4 Prozent auch häufig. Twint wird inzwischen von 15,2 Prozent der Befragten gern für Online-Zahlungen genutzt und von 9,5 Prozent häufig.
«Das Onlineshopping und digitale Zahlungssysteme werden weiter an Bedeutung gewinnen. Beide Dienstleistungen sind bequem und sparen Zeit» findet Kuhn. (Comparis/mc/ps)
Methodik
Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut innofact im Auftrag von comparis.ch im November 2019 unter 1’012 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.