Unigestion: Blockchain und das Versprechen von effizienten Arbeitsabläufen

Fiona Frick

Fiona Frick, CEO Unigestion. (Foto: Lars Heinicke/Unigestion)

Genf – Obwohl die Technologie erhebliche Fortschritte gemacht hat, bleiben operative Aspekte des Asset Managements mühsam. Die Marktteilnehmer haben schwerfällige, sequenzielle Prozesse zu befolgen, die zusätzliche Kosten generieren und die Lieferung von Informationen an Endanleger verzögern.

Eine kürzlich erschienene Studie von McKinsey zur Stärke der Automatisierung durch Maschinen zeigt, dass – obwohl die Finanzwelt von stark spezialisierten Fachwissen abhängig ist – 50 Prozent der Arbeitszeit im Finanzbereich mit der Erhebung und Verarbeitung von Daten verbracht wird. Es ist ineffizient, dass so viel spezialisiertes Fachwissen auf Aufgaben verschwendet wird, die automatisiert werden könnten.

Mehr Transparenz, Effizienz und Sicherheit
In der Finanzbranche gibt es zahlreiche Intermediäre und die einzelnen Marktteilnehmer sind stark isoliert, wobei unterschiedliche Einheiten für verschiedene Teile der Wertschöpfungskette im Asset Management und den dazugehörigen Dienstleistungen verantwortlich sind. Die Kommunikation und der Austausch von Informationen zwischen Asset Managern, Händlern, Depotstellen, Administratoren und Regulierungsbehörden bleiben suboptimal und sind mit Aufgaben verbunden, die streng aufeinanderfolgen, statt dass diese parallel erledigt werden.

Blockchain hat das Potenzial, den Sektor der Finanzdienstleistungen durch eine verbesserte Transparenz, Effizienz und Sicherheit bei den Prozessen, die verschiedene Akteure dieses Ökosystems miteinander verbinden, zu verändern. Blockchain ist ein elektronisches Hauptbuch, das ursprünglich entwickelt wurde, um neue, verschlüsselte Währungen wie Bitcoin zu unterstützen. Obwohl die Zukunft dieser verschlüsselten Währungen nach wie vor diskutiert wird, ist die Technologie dahinter mächtig und ermöglicht ein verteiltes Registrierungsmodell anstatt einer zentralen Autorität.

Erstes Projekt mit Blockchain
Wir haben kürzlich unsere ersten Erfahrungen mit dieser neuen Technologie gesammelt, als wir eine Blockchain Plattform mit Cloud-Technologie für unsere Private-Equity-Fonds erstellt haben. Während ausserbörsliches Eigenkapital bei Anlegern auf der Suche nach Rendite gefragt ist, wurde die Infrastruktur in den letzten Jahren nicht erneuert. Wir haben mit unseren Depotbanken an einer innovativen Umgebung mit Echtzeit-Einblick in alle Bereiche erarbeitet. Mit diesem System können wir Anteile von Investmentfonds in strafferen Prozessen übertragen.

Die Blockchain bietet eine grosse Auswahl von möglichen Anwendungen im Asset Management, sie steckt aber bezüglich der praktischen Umsetzung nach wie vor in den Kinderschuhen. Sie sollte Asset Managern ermöglichen, Post-Trade-, Reporting- und Middle-Office-Prozesse zu überdenken. Mit Blockchain können beispielsweise Handelsgeschäfte innerhalb von wenigen Minuten abgewickelt werden. Auf der Investorenseite sollten die Geldwäschebekämpfung und Identifizierungspflichten vereinfacht sowie der Zugang der Anleger zu ihren Positionen mit nur wenigen Klicks möglich werden.

Unser Ziel ist, in den kommenden Jahren unsere ersten Erfahrungen mit Blockchain auf andere Aspekte unseres Geschäftsbetriebs auszuweiten. Wir sind der Meinung, dass diese neue Technologie uns bei dem Erreichen von drei Zielen unterstützen sollte: Als erstes die Straffung unserer Prozesse, um unsere Geschäftsvorgänge für unsere Mandanten, unsere Investitionspartner und für uns kosteneffizienter zu gestalten. Das zweite Ziel ist die Schaffung einer sichereren Umgebung für den Austausch von Informationen zwischen Stakeholdern. Unser drittes und letztes Ziel ist es, unseren Spezialisten mehr Zeit für neue, wertschöpfende Aufgaben zu geben, anstatt dass diese für das manuelle Einpflegen und dem Austausch von Daten benutzt werden muss. (Unigestion/mc/ps)

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