Update für Windows 10 kommt am 2. August

Windows 10

(Bild: Microsoft)

München – Knapp ein Jahr nach dem Start bringt Microsoft für sein neues Betriebssystem Windows 10 das erste grosse Update heraus. Ab dem 2. August werde es zur Verfügung stehen, kündigte das Unternehmen am Mittwoch an. Im August und zur IFA in Berlin sollen zudem viele Hardware-Hersteller neue Geräte mit dem aktuellen Windows 10 im Gepäck haben. Nach Angaben von Microsoft läuft Windows 10 bereits auf 350 Millionen Geräten weltweit.

Bei dem Update sollen vor allem neue Sicherheitsfunktionen im Mittelpunkt stehen. So kann sich der Nutzer künftig über «Windows Hello» mit Hilfe seiner biometrischen Merkmale wie Fingerabdruck, Gesicht oder die Iris auch bei verschiedenen Anwendungen und im Browser Edge anmelden, eine Passwort-Angabe ist dann nicht mehr erforderlich. Der integrierte Malware-Schutz Windows Defender soll es künftig ermöglichen, automatisch regelmässige schnelle Scans durchzuführen und das Gerät auf mögliche Schädlinge zu überprüfen. Im Falle einer Bedrohung werden die Nutzer umgehend benachrichtigt.

Premiere für Windows Ink
Auch den Nutzungsumfang der digitalen Assistentin Cortana hat Microsoft erweitert. So kann sie nach dem Update auch bei gesperrtem Bildschirm genutzt werden und etwa Musik abspielen oder Fragen beantworten. Informationen sollen geräteübergreifend synchronisiert werden können. Bestimmte persönliche Infos kann sie speichern und bei Abruf bereithalten. Im neuen Windows 10 steht zudem erstmals Windows Ink für handschriftliche Notizen mit dem Stift zur Verfügung.

Weitere Annäherung an die Xbox
In der neuen Version von Windows 10 rückt das Betriebssystem auch enger an die Spielekonsole Xbox heran. Den Windows Store legt Microsoft mit dem Xbox Store zusammen. Ein einmal gekauftes Spiel kann dann nahtlos auf allen Windows-10-PCs und auf einer Xbox One gespielt werden. Cortana wird dann auch auf der Xbox One verfügbar sein.

Upgrade-Politik in der Kritik
So schnell wie Windows 10 ist zuvor kaum ein anderes Betriebssystem im Markt gelandet. Allerdings stiess die Upgrade-Politik von Microsoft vielen Nutzern negativ auf. Viele hatten sich beschwert, dass etwa ein Klick auf das «X» in einem Menüfenster das Upgrade sogar automatisch startete. Normalerweise wird in Windows darüber ein Menü geschlossen. Bei dem erzwungenen Upgrade konnten ungefragt riesige Datenmengen heruntergeladen werden, kritisierten auch Verbraucherschützer in Deutschland.

Kostenloses Upgrade noch bis Ende Juli
Einer kalifornischen Nutzerin machte ein solches Upgrade den Rechner für Tage unbrauchbar. Sie zog vor Gericht. Microsoft einigte sich mit ihr auf eine Zahlung von 10 000 Dollar. Inzwischen kündigte Microsoft eine Kehrtwende an. «Wir haben hart daran gearbeitet, ihr Feedback aufzunehmen», sagte Windows-Chef Terry Myerson dem Tech-Blog «The Verge». Noch in dieser Woche solle ein überarbeitetes Upgrade mit klaren Optionen an den Start gehen. Die Nutzer sollen sich dann entscheiden können, ob sie sofort auf Windows 10 wechseln, einen alternativen Zeitpunkt festlegen oder das kostenlose Angebot ablehnen wollten. Noch bis Ende Juli bietet Microsoft ein Upgrade auf Windows 10 kostenlos für alle Nutzer von Windows 7 und 8.1 an, danach soll es rund 120 Dollar kosten. (awp/mc/pg)

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