Venture Kick: Startkapital für Gründerinnen
Zürich – Aike Festini und Olga Dubey haben eines gemeinsam: Ihre Startups haben vom nationalen Förderprogramm Venture Kick je 130 000 Franken Startkapital erhalten.
Das von Unternehmen und Privatpersonen finanzierte nationale Startup-Förderprogramm Venture Kick verknüpft in international einzigartiger Weise einen Gründerwettbewerb mit massgeschneidertem Managementsupport und finanzieller Unterstützung. Nun haben zum ersten Mal seit der Lancierung vom Venture Kick im 2007 Gründung beide Startups, die das maximale Preisgeld von je 130 000 Franken erhalten haben, weibliche CEOs.
«Mit dem Preisgeld von Venture Kick legen wir jetzt richtig los», sagt Olga Dubey vom Lausanner Startup AgroSustain. Die Molekularbiologin kann einen zweiten Vollzeitmitarbeiter einstellen und die Zertifizierung ihres neuartigen Schädlingsbekämpfungsmittels finanzieren. Dubey führt ihr Unternehmen zusammen mit ihren beiden Mitgründern Jean-Pascal Aribot und Sylvain Dubey. Bei der Winterthurer Logistikplattform LuckaBox stehen gleich zwei Frauen am Steuer: CEO Aike Festini und Mitgründerin Maite Mihm. Sie verfolgen ihr Projekt seit rund einem Jahr und haben parallel dazu den Managementsupport von Venture Kick in Anspruch genommen. «Für mich», sagt Aike Festini, «war die Unterstützung durch die Experten von Venture Kick nicht weniger wichtig als das Preisgeld, das wir jetzt erhalten haben».
LuckaBox, Winterthur: Innovative Logistikplattform
Die «Plattformisierung» der Wirtschaft schreitet voran und erreicht nun auch das Liefergewerbe. Das Winterthurer Jungunternehmen LuckaBox hat eine Plattform aufgebaut, welche die in einer Stadt zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbaren Expresslieferkapazitäten zusammenführt und sie dem Detailhandel in Echtzeit zur Verfügung stellt. Der zugrundeliegende Algorithmus bewertet die Zuverlässigkeit, die Preise und die Leistungen der jeweiligen Kuriere und errechnet auf Anfrage die bestmögliche Kombination für jeden einzelnen Auftrag. Der Start in den Markt ist Luckabox geglückt: Zu den ersten Kunden zählen so renommierte Unternehmen wie Jelmoli oder der IT-Distributor Steg.
AgroSustain, Nyon (UNIL): Nachhaltige Schädlingsbekämpfung
Die UNO schätzt, dass jährlich Lebensmittel im Wert von 1000 Milliarden Franken auf dem Müll landen. Schäden in der Höhe von 100 Milliarden Franken verursachen allein pathogene Pilze; dies vor allem an Früchten und Gemüse. Trotzdem sind bis heute keine nachhaltigen Mittel gegen Schimmelpilze auf dem Markt. Das könnte sich jetzt ändern: Das Jungunternehmen AgroSustain hat eine Methode entwickelt, mit der sich planzenbasierte Gifte gegen einige der in der Landwirtschaft am weitesten verbreiteten Pilze aufspüren lassen. Das erste Produkt des Spinoffs der Universität Lausanne basiert auf zwei natürlichen Pflanzenextrakten und verlängert die Haltbarkeit von Gemüse, Beeren, Früchten und Schnittblumen um mindestens eine Woche.
Über Venture Kick
Die philanthropische Initiative Venture Kick vergibt ein Startkapital von 130‘000 Franken an die Startups. Ausserdem hilft es den Jungunternehmen, ein strukturiertes und erfolgreiches Unternehmen zu werden. Entrepreneure präsentieren ihre Geschäftsideen vor einer Expertenrunde und erhalten direktes Feedback und ein weitreichendes Netzwerk aus erfahrenen Unternehmern und Investoren.
Seit 2007 profitierten 530 Gründerprojekte von rund 21.66 Millionen Franken Startkapital. Daraus entstanden mehr als 414 aktive Unternehmen, welche 4’748 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen haben. Ausserdem haben die unterstützten Jungunternehmen ein Finanzierungsvolumen von 1‘808‘000‘000 Franken erhalten. Von den TOP 100 Schweizer Startups 2017 starteten 55 ihre Unternehmerkarriere bei Venture Kick. 2017 wird Venture Kick 3 Millionen Franken an Startup Projekte vergeben um die Schweizer Wissenschaft auf dem globalen Markt zu positionieren. Mehr dazu im: Venture Kick Magazin 2017.
Venture Kick, eine Initiative der Venture Kick Stiftung, wird finanziert durch: Gebert Rüf Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Fondation Lombard Odier, Debiopharm Group, Fondation Pro Techno, Rising Tide Foundation, European Space Agency, Engagement Migros, Swisscom, André Hoffmann, Hansjörg Wyss, Martin Haefner und Igor Fisch.