John Coyne, CEO Western Digital.
Irvine – Die Festplatten-Branche hat eine neue Nummer eins: Der US-Hersteller Western Digital übernimmt für knapp 4,3 Milliarden Dollar das Geschäft mit der Datenspeicherung vom japanischen Elektronikkonzern Hitachi Zosen. Damit löst Western Digital den bisherigen Marktführer Seagate ab.
Bis zum September will Western Digital das Geschäft in trockenen Tüchern haben, wie der US-Konzern am Montag im kalifornischen Irvine mitteilte. Unter anderem die Wettbewerbshüter müssen noch zustimmen, und sie dürften genau hinsehen: Nach dem Zusammenschluss bleiben gerade noch vier grosse Hersteller übrig – neben den Genannten sind das Toshiba und Samsung.
Vergebliches Buhlen um Seagate
In den vergangenen Jahren sind reihenweise grosse Namen der Branche verschwunden. Als letztes hatte Fujitsu sein Festplatten-Geschäft an Toshiba abgegeben. Zwar steigt die Menge der zu speichernden Daten kontinuierlich an, allerdings unterliegen Festplatten einem enormen Preisdruck. Einen Teil des Kaufpreises zahlt Western Digital in eigenen Aktien, womit Hitachi am Ende zehn Prozent an den US-Amerikanern halten wird. Nach US-Medienberichten hatte Western Digital zuvor um Seagate gebuhlt, kassierte demnach jedoch einen Korb. Seagate hatte ein Übernahmeinteresse von ungenannter Seite bestätigt. (awp/mc/ps)