Rom – Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM sieht die geplante Übernahme von Vodafone Italia durch die Swisscom kritisch. Die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato spricht in einem am Montagabend publizierten Bericht von einer möglichen Bedrohung für den Wettbewerb.
Durch die Transaktion würde ein Unternehmen entstehen, dass über eine dominante Marktmacht für Festnetz-Dienste für Privat- und Firmenkunden sowie Verwaltungen verfügt, heisst es von den Wettbewerbshütern.
Die Behörde berücksichtigte dabei insbesondere auch die Stellungnahmen von Wettbewerbern wie Open Fiber, TIM, Poste Italiane, Fibercop, Iliad Italia und Retelit, so der Bericht weiter. Diese äusserten sich unter anderem zur Frequenzzuweisung für Mobilfunkdienste oder zum Zugang zur physischen Mobilfunknetzinfrastruktur.
Vodafone Italia verfüge ausserdem über eine marktbeherrschende Stellung im Bereich Telefon-Roaming, so die Rückmeldung der Mitbewerber. Der Marktanteil von Vodafone Italia liege rund 10 Prozent über jenem des Hauptkonkurrenten Telecom Italia Mobile (TIM).
Die italienische Wettbewerbsbehörde hatte vergangene Woche angekündigt, den Deal vertieft zu prüfen. Der Schweizer Branchenprimus hatte die 8 Milliarden Euro schwere Übernahme Mitte August offiziell angemeldet. Die Untersuchung der geplanten Transaktion werde 90 Tage dauern, teilte die AGCM mit.
Swisscom: Zeitplan steht
«Phase-II-Untersuchungen sind im Telekommunikationssektor nicht ungewöhnlich», sagte ein Swisscom-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Dienstag dazu. Die «Swisscom ist nach wie vor überzeugt, dass die Transaktion wettbewerbsfördernd ist.»
Der Telekomkonzern werde «eng und konstruktiv» mit der italienischen Wettbewerbsbehörde zusammenarbeiten, um eine zeitnahe Freigabe zu erreichen, so der Sprecher weiter.
Zum Zeitplan sagte er: «Die Übernahme von Vodafone Italia verläuft nach Plan.» Wie bereits Mitte März kommuniziert, erwarte die Swisscom den Abschluss der Transaktion im ersten Quartal 2025. (awp/mc/ps)