Zürich – economiesuisse und ICTswitzerland präsentieren zum zweiten Mal ihre Digitale Agenda mit Zielsetzungen und Forderungen, um die Schweiz unter die besten digitalen Volkswirtschaften der Welt zu führen. Damit dies gelingt, braucht es passende politische Rahmenbedingungen – etwa durch die Vergabe einer hoheitlichen digitalen Identität an alle Bürgerinnen und Bürger oder durch richtige Anreize im Energie- und Mobilitätsbereich.
Die Schweizer Informations- und Kommunikationsbranche ist gemessen an der Wertschöpfung die fünftgrösste Wirtschaftsbranche der Schweiz. Die Schweizer Wirtschaft hat vor diesem Hintergrund eine klare Vision: «Smart Switzerland». Durch den Einsatz intelligenter Informations- und Kommunikationstechnologien kann eine effiziente und vernetzte Mobilität geschaffen werden, im Gesundheitswesen kann der Patient mehr Eigenverantwortung übernehmen und die Schweiz kann ihr Energiemanagement in den Griff bekommen und Effizienzpotenziale ausschöpfen.
Konkrete Forderungen auf dem Weg zur Vision
In der Neuauflage der Digitalen Agenda haben economiesuisse und ICTswitzerland nach 2011 zum zweiten Mal konkrete Forderungen auf dem Weg zu dieser Vision formuliert. Die beiden Wirtschaftsverbände präsentieren die Digitale Agenda heute Vertretern aus Politik, Verwaltung und Industrie.
Mehr Intelligenz in der Infrastrukturnutzung
Als Grundlage und Treiber für Fortschritte in den Bereichen eGovernment, eHealth und eCommerce steht die Kernforderung nach einer hoheitlich vergebenen staatlichen digitalen Identität für alle Bürgerinnen und Bürger. Daneben muss das Potenzial der Informatik und Telekommunikation (ICT) auch in der künftigen Energiepolitik besser ausgeschöpft werden. Smart Grids können einen wichtigen Beitrag an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit leisten. Der geplante Ausbau des elektronischen Ticketings im öffentlichen Verkehr soll zu einem verkehrsträgerübergreifenden Mobility Pricing ausgebaut werden. Durch den gezielten Einsatz moderner Technologien können alle Verkehrsträger effizienter und vernetzter eingesetzt werden und so die Kapazitäten der Infrastrukturen gesteigert werden.
Auch im Gesundheitswesen kann ICT zu Effizienz- und Qualitätssteigerungen beitragen: Dies muss jedoch durch finanzielle Anreize gezielt gefördert werden. Beispielsweise mittels einer Prämienreduktion auf die Grundversicherung der Patienten, die ein elektronisches Patientendossier einsetzen. Schliesslich müssen Bund und Kantone endlich eine klare Beschaffungsstrategie bei ICT-Projekten entwickeln. Im Bildungsbereich fordert die Digitale Agenda, dass Informatik im Gymnasium zum Grundlagenfach werden muss und auch in der Volksschule einen höheren Stellenwert erhält. (ots/mc/pg)