Yahoo-Interims-CEO Timothy Morse.
New York – Der kriselnde Internetkonzern Yahoo bereitet laut einem Pressebericht den milliardenschweren Verkauf seines Japan-Geschäfts vor. Geprüft werde, ob der japanische Yahoo-Partner Softbank den Anteil des US-Konzerns an der Sparte übernehmen könne, schreibt die «Financial Times» («FT») vom Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Der Medien- und Telekommunikationskonzern Softbank hält 40 Prozent an Yahoo Japan, der US-Konzern selbst ist mit 35 Prozent beteiligt. Laut «FT» hat dieser Anteil einen Marktwert von 19 Milliarden Dollar. Yahoo lehnte eine Stellungnahme ab. Der Zeitung zufolge könnte Yahoo das Japan-Geschäft relativ einfach abstossen, weil es keine grosse strategische Bedeutung für den Konzern hat. Eine Trennung könne möglicherweise binnen Wochen Wirklichkeit werden. Yahoo hat in jüngster Zeit hohe Verluste eingefahren und gilt selbst als Übernahmekandidat.
Steuern sparen
Bei dem Ausstieg aus dem Japan-Geschäft versucht Yahoo dem Bericht zufolge Steuern zu sparen. Derzeit warte das Unternehmen auf eine Stellungnahme der US-Steuerbehörden. Von ihnen hoffe der Konzern zu erfahren, welche Struktur sich besonders steuersparend auswirken könne. Als Alternative zum Verkauf an Softbank gilt laut «FT» die Option, dass sich Yahoo Japan selbst Geld beschaffe und so den Anteil des US-Konzerns erwerbe. Ein anfangs erwogener Verkauf an Investoren aus den USA werde nicht mehr verfolgt, hiess es. (awp/mc/ps)