Kerzers – Die Stiftung Schweizer Tafel hat im vergangenen Jahr 6100 Tonnen Lebensmittel und Non-Food-Artikel vor dem Müll gerettet, 1400 Tonnen mehr als 2021. Der Warenwert beträgt 42.6 Millionen Franken. Mit den geretteten Lebensmitteln konnten 17,5 Millionen Mahlzeiten für armutsbetroffene Menschen zubereitet werden. Die gespendeten Waren stammen aus dem Detailhandel und aus der Industrie.
Zum Wachstum beigetragen hat insbesondere der starke Ausbau der Region Zentralschweiz. Weiter konnte die Schweizer Tafel nach den pandemiebedingten Einschränkungen im Jahr 2021 zur Normalität zurückkehren. Zudem hat die Stiftung die eigenen Prozesse und die Logistik optimiert und war bestrebt mehr Lebensmittel einzusammeln, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Auch die Zusammenarbeit mit Detailhändlern, Industrie und anderen Organisationen wurde vertieft. Zuletzt wirkte sich die Initiative des Bundesrates im «Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung 2030» ebenfalls positiv auf die eingesammelte Menge aus.
Solidarität in Krisenzeiten
Foodwaste und Armut sind der Schweizer Bevölkerung im letzten Jahr stärker ins Bewusstsein gerückt. Auf die Corona-Pandemie folgte der Krieg in der Ukraine und eine weltweite Inflation. Immer mehr Menschen sind in Not geraten, und der Bedarf an Lebensmittelhilfe ist innert kurzer Zeit stark angestiegen. Die Schweizer Tafel hat die Herausforderung, eine steigende Nachfrage zu bewältigen, erfolgreich gemeistert.
Auf Spenden angewiesen
Die vielen aufeinanderfolgenden Krisen und eine insgesamt angespannte wirtschaftliche Lage bilden ein herausforderndes Umfeld für spendenfinanzierte Organisationen. Für die Schweizer Tafel bedeuten mehr gerettete Lebensmittel und Non-Food-Artikel höhere Ausgaben für Logistik, Fahrzeuge und Treibstoffe. Als rein spendenfinanzierte Stiftung ist die Schweizer Tafel auf finanzielle Unterstützung von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen angewiesen, damit auch künftig so viele Lebensmittel und Non-Food-Artikel wie möglich vor der Vernichtung gerettet und an armutsbetroffene Menschen weitergegeben werden können. Stiftungen und Unternehmen können projektbezogen und regional spenden.
Breite Wirkung
Vom Konzept, Lebensmittel und Non-Food-Artikel zu verteilen, welche sonst vernichtet würden, profitieren jährlich tausende armutsbetroffene Menschen. Die Schweizer Tafel liefert ihre Waren kostenlos an rund 500 soziale Institutionen wie Gassenküchen, Notunterkünfte oder Obdachlosenheime, die aus den Lebensmitteln Mahlzeiten zubereiten. Weitere Abnehmer sind Lebensmittelabgabestellen. Menschen mit nachweislich wenig Geld können dort kostenlos oder zu sehr günstigen Preisen ihre Einkaufstaschen füllen und so ihr schmales Haushaltsbudget entlasten. (mc/pg)