2023 verlor die Welt eine Waldfläche von der Grösse Lettlands. Das Ziel, die Entwaldung bis 2030 zu beenden, kann laut Forschern so nicht erreicht werden.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit einem Bericht zufolge fast 64.000 Quadratkilometer Wald gerodet oder gingen durch Brände verloren. Mit der Abholzung einer Waldfläche, die fast der Grösse Bayerns entspricht, wurden die Ziele zum Waldschutz deutlich verfehlt, heisst es in einem Waldzustandsbericht, der von Forschungsorganisationen und zivilen Verbänden veröffentlicht wurde.
Demnach lag die weltweite Waldzerstörung 45 Prozent über dem Wert, der erforderlich wäre, um die Entwaldung bis 2030 zu beenden. Dazu hatten sich 2021 auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow mehr als 140 Länder verpflichtet und jährliche Zwischenziele aufgestellt. In diesem Jahr hätten dafür nur knapp 44.000 Quadratkilometer Wald verloren gehen dürfen.
«Wir sind nur noch sechs Jahre von einer kritischen Frist zur Beendigung der Entwaldung entfernt», sagte Ivan Palmegiani von der Organisation Climate Focus, einer der Hauptautoren des Berichts. Eine Kurskorrektur sei möglich, dafür müssten aber vor allem die Industrieländer ihren Konsum überdenken.