Zürich – Cloud-Infrastruktur ist gefragt wie nie zuvor: Nach Expertenschätzungen steigen die Ausgaben für Cloud Compute Services bis 2020 auf 68,4 Milliarden US-Dollar – 2016 waren es noch 23,3 Milliarden US-Dollar. Doch jedes Unternehmen hat unterschiedliche Startbedingungen mit eigenen Workloads, Legacy-Systemen und Corporate-Strategien.
Von Massimo Castelli, Chief Technologist, Oracle Schweiz
Verantwortliche sollten Cloud-Lösungen daher auf die individuellen Bedürfnisse ihres Unternehmens abstimmen und auf ein gewisses Mass an Flexibilität achten. Nur so können sie das volle Potenzial einer Migration ausschöpfen und schnell auf zukünftige Herausforderungen reagieren. Dazu fünf Leitsätze für Entscheider.
Stimmen Sie Cloud-Lösungen auf die Unternehmensstrategie ab
Dieser Appell erscheint auf den ersten Blick offensichtlich und überholt. Doch oftmals verführen ‹coole› neue Angebote auf dem Cloud-Markt zum Kauf von Lösungen, die nicht zur Unternehmensstrategie passen. Lassen Sie sich also nicht blenden, sondern definieren Sie individuelle Auswahlkriterien, die sich mit den Unternehmenszielen decken – etwa mit Hilfe der Cloud Risiken zu reduzieren, Kosten zu senken oder von einem Kapitalkosten- (CAPEX) auf ein Betriebskostenmodell (OPEX) umzustellen.
Behalten Sie den Überblick über Ihre verschiedenen Cloud-Lösungen
Ein zentraler Überblick über alle implementierten Cloud-Elemente ist natürlich essentiell, um sicherzustellen, dass sie auch den gewünschten Nutzen erbringen und die Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz oder Compliance erfüllen. So können Sie beispielsweise vermeiden, dass Test- und Entwicklungsumgebungen in der Cloud kostenpflichtig in Betrieb sind, wenn sie nicht benötigt werden. Denn schliesslich ist der wirtschaftliche Vorteil für viele Unternehmen einer der Hauptgründe, den Schritt in die Cloud zu wagen.
Wählen Sie den richtigen Cloud-Partner aus
Geschäftsprozesse werden immer komplexer. Ihr Provider sollte Ihnen daher aufzeigen, wie gross die von ihm angebotene Bandbreite möglicher Cloud-Lösungen für Ihr Unternehmen ist und wie sich diese in Zukunft weiterentwickeln werden. Zudem sollte er verschiedene Lösungsoptionen im Portfolio haben, mit denen Sie Ihre bestehende IT-Landschaft erweitern können, anstatt sie radikal umzustrukturieren. Denn jedes Unternehmen muss individuell für sich entscheiden, wann es Zeit für eine Neugestaltung ist – und nicht auf Befehl eines Cloud-Anbieters.
Legen Sie Wert auf ein flexibles Cloud-Portfolio
Die Unternehmenswelt entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit weiter und wird immer vielschichtiger. Ihr Cloud-Portfolio muss daher wandlungsfähig und flexibel sein, damit Ihr Unternehmen für zukünftige Herausforderungen gerüstet ist. Wichtig ist dabei vor allem, dass Sie Ihre Workloads problemlos und ohne aufwändige Plattformmigration zwischen Cloud- und On-Premise-Umgebungen hin und her schieben können. Zudem sollten sich die angebotenen Cloud-Services einfach und nahtlos kombinieren lassen.
Setzen Sie auf einen Cloud-Mix
Während einige Unternehmen bereits komplett in die Wolke migriert sind, steht es für andere nicht zur Debatte, Workloads in die Public Cloud zu verlagern – etwa wegen Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit, Compliance oder Latenzzeit. Doch auch sie können von Cloud Services profitieren: Über „In a box“-Cloud-Lösungen beispielsweise lassen sich Workloads weiterhin On-Premise betreiben – bei oftmals gleicher Kostenstruktur und Flexibilität. Andere Unternehmen hingegen vertrauen zunächst auf ein Hybrid-Modell für die Bereiche Entwicklung und Test, um beide Szenarien – Public und Private Cloud – durchzuspielen. In den meisten Fällen ist sicherlich ein Cloud-Mix zu empfehlen – denn dieser lässt sich einfach und schnell auf neue, individuelle Herausforderungen anpassen. (ORCL/mc/hfu)