Kaspar Michel (Regierungsrat FDP, Schwyz) zur Steuerstrategie des Kantons Schwyz

Kaspar Michel, Regierungsrat, Finanzdirektor Kanton Schwyz, FDP (Bild: Kaspar Michel)

Von Helmuth Fuchs

Moneycab: Im Kanton Schwyz werden neu Einkommen ab 230’000 CHF wieder höher besteuert, als nächstes soll der Steuerfuss von 120% auf 155% erhöht werden. Tiefe Steuern für Reiche, dafür relativ hohe Besteuerung von Geringverdienern, Abstriche bei Bildung und sozialen Aufgaben, kaum Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in innovativen Industriebereichen und leere Kassen. Wie sieht Ihre Zukunftsvision für den Kanton Schwyz aus, ist nach diesem Desaster das «Steuerparadies» erledigt?

Kaspar Michel: Die Zukunft des Kantons Schwyz wird sehr gut aussehen. Es werden jetzt und in Zukunft den Privatpersonen aller Einkommens- und Vermögensstufen sowie den Unternehmungen attraktive Steuern, die absolut wettbewerbsfähig und vergleichsweise immer noch sehr tief sind, geboten. Als Lebensraum und Werkplatz zählt die Region zwischen Zürich- und Vierwaldstättersee zu einem der angenehmsten und attraktivsten Gebiete Europas.

«Der Solidaritätsbeitrag des Kantons Schwyz zugunsten der schwachen Kantone beträgt im Jahr 2015 über 12% des eigenen Haushalts.» Kaspar Michel, Regierungsrat, Finanzdirektor Kanton Schwyz, FDP

Zu einer Justierung des Steuerniveaus war der Kanton Schwyz indes gezwungen, weil der Effekt des interkantonalen Finanzausgleichs (NFA) aufgrund der beeindruckenden Entwicklung des Schwyzer Steuersubstrats respektive der Steuerkraft eine wachsende und sehr hohe Abschöpfung bewirkte, die den Staatshaushalt belastet.

Dieser Solidaritätsbeitrag des Kantons Schwyz zugunsten der schwachen Kantone beträgt im Jahr 2015 über 12% des eigenen Haushalts. Gleichzeitig bleiben Regierung und Parlament bestrebt, den traditionell sehr schlank gehaltenen Staatshaushalt auch weiterhin auf die Kernleistungen auszurichten. Mit mehreren Sparmassnahmen-Paketen wurden und werden Aufgaben und Leistungen immer wieder überprüft und optimiert. In allen interkantonalen Vergleichen liegt der Kanton Schwyz deshalb bezüglich der Pro-Kopf-Ausgaben für seine Verwaltung auf den tiefsten Rängen.

«Als Lebensraum und Werkplatz zählt die Region zwischen Zürich- und Vierwaldstättersee zu einem der angenehmsten und attraktivsten Gebiete Europas.»

Gleichzeitig gelingt es nachweislich Arbeitsplätze zu schaffen und auch innovative Unternehmungen im Kanton Schwyz anzusiedeln. Die solide, breit angelegte und stark verwurzelte KMU-Struktur sowie die offensichtliche Präsenz von internationalen Unternehmungen im Kanton Schwyz sind Beweis dafür. Es gibt deshalb weder irgend ein diffuses und herbeigeschriebenes «Desaster», noch ist die bewährte Strategie eines schlanken Staates mit attraktiven Steuern «erledigt» – im Gegenteil: nach der Optimierung der Ausgaben- und Einnahmenseite und der Anpassung an die neuen finanzpolitischen Vorzeichen aufgrund der NFA-Wirkung wird der Kanton Schwyz seine Zukunft als erfolgreicher und ausserordentlich lebenswerter Kanton fortsetzen. Dafür sorgen Volk, Parlamentsmehrheit und Regierung, die sich seit je her eigenverantwortliches und sparsames Handeln auf die Fahne geschrieben haben.

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