Von Helmuth Fuchs
Moneycab: Herr Ritter, auf der einen Seite lehnt der Bauernverband jegliche Beschränkung bei den Pestiziden ab (Trinkwasserinitiative, Pestizid-Initiative und Gegenvorschläge) mit der Begründung, dass Bauern das alleine handhaben könnten. Für eine Trockenheits-Versicherung gegen drohende zukünftige wasserärmere Sommermonate möchten die Bauern aber heute schon eine von der Allgemeinheit finanzierte Prämienverbilligung erhalten. Weshalb können die Bauern nicht auch das alleine in unternehmerischer Verantwortung regeln?
Markus Ritter: Die Bauern lehnen Massnahmen im Bereich der Reduktion der Risiken bei Pflanzenschutzmitteln nicht ab. Wir unterstützen die Strategie des Bundesrates und der kantonalen Landwirtschaftsdirektoren.
«Die beiden Initiativen sind extrem formuliert und so nicht umsetzbar. Die eingebrachten Gegenvorschläge hätten gegenüber den Beschlüssen des Bundesrates keinen Mehrwert sondern nur eine zeitliche Verzögerung gebracht.»
Der Bundesrat hat mit seinen Beschlüssen für einen Aktionsplan Pflanzenschutz für die Landwirtschaft zur Halbierung der Risiken und seinen Vorschlägen im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ die wegweisenden Entscheide bereits gefällt. Die beiden Initiativen sind extrem formuliert und so nicht umsetzbar. Die eingebrachten Gegenvorschläge hätten gegenüber den Beschlüssen des Bundesrates keinen Mehrwert sondern nur eine zeitliche Verzögerung gebracht. Deshalb hat sie der Nationalrat abgelehnt.
Ernteausfälle auf Grund des Klimawandels werden zunehmen. Vom Staat unterstützte Ernteausfallversicherungen sind in sehr vielen Ländern seit Jahren gang und gäbe. Dies sollte auch für die Schweiz im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ geprüft und diskutiert werden. Die Bundesverwaltung evaluiert zur Zeit mögliche Lösungsvarianten. Die Finanzierung soll im Rahmen des Agrarkredites erfolgen.