Barbara Schmid-Federer, CVP Nationalrätin des Kantons Zürich.
Von Helmuth Fuchs
Moneycab: Als einzige CVP-Vertreterin haben Sie im Nationalrat gegen das von Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) unterstützte Projekt einer zweiten Gotthard-Röhre gestimmt. Wie kann mit Verzicht auf eine zweite Röhre die Sanierung ohne massive Einschränkungen im Nord-Süd-Verkehr gestaltet werden?
Barbara Schmid-Federer: Der Bundesrat hat bereits in seinem Bericht vom Dezember 2010 verträgliche Sanierungsvarianten vorgeschlagen: Mit einem Bahnverlad für Autos im heutigen Bahntunnel und einer Rollenden Landstrasse (RoLa) für Lastwagen im NEAT-Basistunnel. Der Bundesrat sagt selber, dass eine solche Rollende Landstrasse attraktiv ausgestaltet werden kann. [1] Verladestationen in Erstfeld und Biasca ergänzen sich gut mit Verladestationen für den Transitverkehr an der Grenze.
«Im Winter fahren weniger PWs durch den Gotthard als heute am Lötschberg per Autoverlad transportiert werden.» Barbara Schmid-Federer, CVP Nationalrätin des Kantons Zürich.
Die Sanierungsarbeiten sollen im Winterhalbjahr erfolgen. Im Sommerhalbjahr bleibt der Strassentunnel offen. Im Winter fahren weniger PWs durch den Gotthard als heute am Lötschberg per Autoverlad transportiert werden. Mit diesen Vorschlägen ist gewährleistet, dass der Kanton Tessin immer auch mit Strassenfahrzeugen erreichbar ist und kein Umwegverkehr erzeugt wird. Mit dem Vorschlag eines zweiten Tunnels hingegen gibt es für 140 Tage gar keine Möglichkeiten für Autofahrende, auf der Gotthardachse ins Tessin zu gelangen, weil eine dringende Notsanierung ohne PW-Verlad stattfinden muss, bevor der 2.Tunnel fertig gebaut ist.
[1] Botschaft des Bundesrates zu einer RoLa von Erstfeld nach Biasca: Seite 7324
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