New York – Die Ölpreise sind am Donnerstag stark gestiegen. Händler erklärten den Höhenflug mit der unsicheren Lage im wichtigen Produktionsland Irak. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 112,10 US-Dollar. Das waren 2,15 Dollar mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI stieg um 1,48 Dollar auf 105,88 Dollar. Zeitweise erreichte der US-Ölpreis bei 106,50 Dollar den höchsten Stand seit vergangenen September.
Die Unruhen im Irak sind derzeit das beherrschende Thema am Ölmarkt. Viele Experten zeigten sich überrascht über das Ausmass und die Geschwindigkeit des Vormarschs der radikal-islamistischen Terrorgruppe Isis. Sollte der Vormarsch der Rebellen im Opec-Staat fortgesetzt werden, könnten die Sorgen am Ölmarkt schnell weiter steigen, hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank. Die Frage sei auch, wie die Nachbarländer Iran und Türkei auf die Kämpfe im Irak reagieren.
Irakische Armee setzt zum Gegenschlag an
Nach dem schnellen Vormarsch der Rebellen im Irak hat die Armee des Landes mittlerweile zum Gegenschlag angesetzt und Teile der von Rebellen besetzten Gebiete zurückerobert. Dennoch sprechen Rohstoffexperten von einer geopolitischen Bedrohung, die am Ölmarkt für steigende Preise sorgt. Vor dem Hintergrund der Ereignisse im Irak hätten enttäuschende US-Konjunkturdaten am Nachmittag kaum eine Rolle am Ölmarkt gespielt, hiess es aus dem Handel.
Auch Opec-Rohöl notiert höher
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 106,20 Dollar. Das waren 31 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)